Toller Einstieg in das Lesejahr 2022

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Für mich war der neue Roman von Katharina Fuchs „Unser kostbares Leben“ ein schöner Rückblick in meine Kindheits- und Jugenderinnerungen. Viele Themen, die damals auch für mich wichtig waren, stehen im Mittelpunkt dieses Buches.
Erzählt wird die Geschichte der beiden Familien Schönwetter und Stern, deren Töchter Minka und Caro schon von Kindesbeinen an miteinander befreundet sind. Politik ist, bedingt durch das berufliche Engagement der Väter, in beiden Familien wichtig. Durch einen Unfall ihres Klassenkameraden Guy werden Vorgänge in der kleinen hessischen Stadt in Gang gesetzt, deren Tragweite die beiden heranwachsenden Mädchen erst Jahre später einschätzen können.
Die politische Lage in Deutschland in den 70er und 80er Jahren, die Rettung der Boatpeople, Umweltverschmutzung und die damit verbundene Entstehung der Umweltbewegungen, keine einfachen Themen, die die Autorin hier beschreibt. Allerdings verknüpft sie diese mit so glaubhaften persönlichen Schicksalen, dass die Lektüre nicht schwerfällig ist und man sich gerne auf die Problematiken einlässt. Alle beschriebenen Charaktere sind überzeugend gezeichnet, nichts wirkt irgendwie aufgesetzt. Den Schreibstil von Katharina Fuchs empfand ich als flüssig und durchaus anspruchsvoll. Bei einigen Punkten hatte ich zudem das Bedürfnis, mich nochmal zusätzlich zu informieren, wie es denn tatsächlich war und meine Erinnerungen nochmal aufzufrischen. Außerdem habe ich durchaus Lust bekommen auch noch die anderen Romane der Autorin zu lesen, die ich noch nicht kenne. Die Covergestaltung des Romans gefällt mir durchaus, ist aber nach meinem Empfinden etwas farblos. Ansonsten war „Unser kostbares Leben“ für mich ein äußerst gelungener Einstieg in das Lesejahr 2022!