Unerwartet spannende Zeitreise in die 70er

Unter dem Titel "Unser kostbares Leben" konnte ich mir erstmal nicht viel vorstellen doch die Kurzbeschreibung weckte die Lust auf dieses Buch. Wie man dem Cover entnehmen kann, sind drei junge Mädchen die Hauptfiguren des Buches. Obwohl das Buch mit ~ 600 Seiten sehr Umfangreich ist, habe ich es innerhalb weniger Tagen verschlungen. Bei den einzelnen Kapiteln wird immer wieder zwischen den Sichtweisen der Protagonisten gewechselt, was zu einem unerwarteten Spannungsaufbau führt, ja zum Teil liest sich das Buch beinahe wie eine Detektivstory und es fällt schwer das Buch zur Seite zu legen. Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm zu lesen, gerade zu Anfang des Buches kann man auch noch seinen Fremdwörterschatz erweitern / auffrischen, da wir es hier mit sehr wissbegierigen Mädchen zu tun haben. Nur der lapidare Satz „Früher war alles besser“ wird in diesem Buch gründlich widerlegt. Ein Missstand nach dem anderen kommt ans Tageslicht und zum Schluss fügt sich alles wie ein Mosaik zu einem Gesamtbild zusammen. Obwohl das Buch in den 70ern handelt, ist vor allem das Thema Umweltschutz immer noch Brandaktuell und man erkennt, wie wenig sich Grundlegend seither geändert hat obwohl unsere Natur, unser Lebensraum, unser höchstes Gut sein sollte.
Dass die Geschichte auf wahren Gegebenheiten beruht und die Autorin hier ihre eigenen Erlebnisse mit einbringt merkt man, und das macht das Geschehen überaus lebendig. Man fühlt sich regelrecht in diese Zeit versetzt, die detailverliebten Schilderungen und Beschreibungen machen es möglich. Ich kann es jedem Empfehlen der ein wenig Zeit hat für einen dicken Schmöker, sich dieses Buch zur Hand zu nehmen und sich auf eine Ereignisreiche Reise in die 70er zu machen.