Viele Schauplätze brauchen ihre Zeit

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antje123 Avatar

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Das Cover ist einladend und spiegelt wunderbar die ersten Jahre des Buches wider: Zwei Freudinnen in einer aufstrebenden Industriestadt in Westdeutschland, unbekümmert und lebensfroh. Doch als sich ein schlimmer Unfall in ihrem Beisein ereignet, ist es für sie ein Einschnitt, den sie nicht vergessen werden. Dass auch im Hintergrund, unwissend von den Mädchen, krumme Geschäfte in der Skatrunde und an anderen Stellen der Stadt gemacht werden, ahnen die Freundinnen zu diesem Zeitpunkt nicht. Doch das Buch ist lang und bietet wunderbar Zeit, viele Dinge aufzuräumen.

Caro und Minka sind Dreh- und Angelpunkt des Buches. Zwei Freundinnen auf dem Weg zu sich selbst. An ihre Entwicklung koppeln sich viele andere Charaktere, die ebenfalls immer wieder zu Wort kommen und die Geschichte nach vorne treiben. Alle gut zu erfassen, gut zu lesen und gut in ihren Ansichten zu verfolgen.
Doch es zieht sich. Nicht aufgrund der unterschiedlichen Ansichten, sondern aufgrund des immensen Inhalts der Geschichte. Nicht nur der sich ereignende Unfall, auch die aufsteigende Industrie im kleinen Örtchen, persönliche Ziele mancher Charaktere und sich stetig in den Vordergrund spielende Verbindungen führen zu einer detailreichen Beschreibung und zu vielen Nebenschauplätzen. Man braucht seine Zeit, um das Buch zu lesen und muss sich an manchen Stellen dazu durchringen, weiterzulesen.
Nichtsdestotrotz, die Geschichte ist interessant und vielseitig, bietet viele Ansichten und spiegelt den Geist der gedanklichen Wende wider.