Weniger ist mehr

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constanze_pachner Avatar

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"Mainheim, Hessen, 1972: Minka und Caro eröffnen die Schwimmbadsaison, als ihr Klassenkamerad Guy vor ihren Augen verunglückt. Am selben Tag trifft das vietnamesische Waisenkind Claire in der Kleinstadt ein. Das Netzwerk der Väter, eines Bürgermeisters und eines Schokoladenfabrikdirektors, beginnt zu arbeiten. Die Freundinnen realisieren, dass in der kleinen Industriestadt nichts mehr stimmt: vergiftetes Flusswasser, Tierversuche und Experimente mit Psychopharmaka. Wie kostbar ist ein Leben?" (Klappentext)

Insgesamt konnte mich dieser Roman nicht an die Hand nehmen. Er ist mit schwerer Last an detaillehaften Informationen beladen und erdrückt sich damit selbst. An dieser Stelle wäre weniger sicherlich mehr gewesen. Etliche Klischees der vergangenen Zeit werden bedient und unreflektiert präsentiert. Viele erzählte Ereignisse sind für das eigentliche Geschehen überflüssig und wirken wie ein maschineller Händchenhalter.
Die Charaktere tauchten farblos vor meinem Auge auf und ich konnte bis zum Ende keine Konturen ausmachen. Wir blieben zwei voneinander entfernte Substanzen, die nicht zueinander fanden.
Der oberflächlich bildhafte Schreibstil ist leider nicht nach meinem Geschmack, dennoch bin ich davon überzeugt, dass der Roman für viele Leser eine bewegende Reise in die Umbrüche der 70er Jahre sein wird.