Junges Leben zwischen den Welten

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jana_f.s. Avatar

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In Imogen Crimps im Februar 2022 im Hanser Verlag erscheinenden Roman mit dem Titel "Unser wirkliches Leben" begleiten wir die Gesangsstudentin Anna beim Bestreiten ihres Lebens in London, in welchem Sie sich im Oszilieren zwischen zwei sehr unterschiedlichen Welten befindet: Ein Pendeln zwischen täglicher Gesangsausbildung mit Kommiliton*innen mit elitärem Background an einem namenhaften Konservatorium und nächtlichem Darbieten ihres stimmlichen Talents in einer Bar, um den Lebensunterhalt finanzieren zu können. Diese Struktur von Dualismus scheint sich auch in ihrer Beziehung zu Max widerzuspiegeln, über welche wir in der Leseprobe lediglich das Kennenlernen erfahren dürfen. Ein Mann mit finanziellem Vermögen, der bereits während des ersten Gesprächs mit Anna eine Art der diskursiven Machtungleichheit etabliert. Wie sich diese im Laufe des Romanes in den anderen Bereichen ihrer Beziehung entwickelt, würde ich furchtbar gerne lesen: Durch Ungleichheiten erwachsende Machtdynamiken in Sozialbeziehungen interessieren mich sehr, seien nun Geschlecht, Alter, Herkunft, Klasse oder Vermögen die ausschlaggebenden Faktoren.
Die Leseprobe von Crimps "Unser wirkliches Leben" hat mein Interesse geweckt, nur zu gerne würde ich das ganze Werk lesen.