Auf der Suche nach Halt

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theblackswan Avatar

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In " Unser wirkliches Leben" vom Imogen Crimp begleiten wir die angehende Opernsängerin Anna durch ihre Ausbildung und die Beziehungen, die sie geprägt haben und noch prägen.

Ich weiß nicht wirklich was ich von diesem Buch halten soll. Ich habe zu den wenigsten Charakteren einen wirklichen Draht gefunden. Das liegt vor allem daran das ich Anna als Protagonistin nicht wirklich verstehe. Sie sucht Halt und Bestätigung durch ihr Umfeld weil sie das in ihrer Erziehung nie gelernt hat und das macht sie zu einem Charakter, den die wenigsten nachfühlen können denke ich. An manchen Stellen hat sich doch eine kleine Emotion für sie geregt, die war dann aber auch schnell wieder verflogen. Auch die anderen Charaktere waren extrem überzeichnet und übertrieben toxisch. Als wolle die Autorin ihren Punkt besonders deutlich machen, fand ich als Leser aber wirklich schon zu extrem. Man war ein Beobachter von außen und nicht mehr. Das hat das Lesen für mich persönlich aber nicht angenehm, sondern eher negativ gehalten.

An sich ist die Geschichte ganz interessant, vor allem die Beschreibungen ihrer Opernkarriere finde ich sehr gelungen. Leider war es aber für mich einfach zu langatmig. Durch die oben beschriebenen Charaktere strengt das Lesen teilweise emotional sehr an und deswegen hätten es 100 Seiten weniger für mich auch getan.

Für dieses Buch möchte ich keine explizite Empfehlung aussprechen weil man dieses buch meiner Meinung nur mit guter psychischer Verfassung lesen sollte. Triggerwarnung für toxische Beziehungen, Abuse und mentale Gesundheit.