Brutal in seiner Naivität

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tintenklex Avatar

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"Unser wirkliches Leben" hat mich neugierig gemacht, weil es vorab so groß angekündigt und beworben wurde. Leider muss ich sagen, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Durch die ganze Story hindurch fand ich die Annas Verhalten und ihre Handlung meist ziemlich naiv und wenig plausibel, was es mir schwer gemacht hat, mich in sie hinein zu versetzen und mit ihr zu fühlen. Zuzusehen, wie sie nach und nach in diese überaus toxische Beziehung rutscht, ist erschreckend und faszinierend - und vermutlich auch leider sehr realistisch. Allerdings gab es meiner Meinung nach ein paar Warnsignale ganz am Anfang, die einer Frau , die noch nicht verliebt ist, hätten auffallen sollen. Das Ende fand ich dann auch ziemlich unbefriedigend und zeigt, dass Anna sich lange nicht so sehr entwickelt hat, wie sie selbst zu glauben scheint. Zwischendurch hat sich das Buch gezogen und strahlt durchweg eine eher negative und deprimierende STimmung aus, die es schwer macht, dran zu bleibe. Schade.