Guter Roman mit Längen

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lesefreund39 Avatar

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Ein wirklich gelungener moderner Roman, der zahlreiche Probleme der heutigen Zeit, auch durchaus gesellschaftskritisch aufgreift. Zum einen die Rolle der Künstlerin Anna (Opernsängerin), die von der Gesellschaft belächelt wird für ihren Berufswunsch und gleichzeitig, obwohl sich die Leute an ihrer Performance erfreuen, nicht beachtet wird, da die Kunst, wie Max es immer wieder deutlich macht, für viele Menschen nur ein Hobby und kein Beruf ist, mit dem man seinen Lebensunterhalt gestalten kann.
Auch das Problem der toxischen Beziehungen ist treffend und wird gut ausgearbeitet. Man verfolgt die Entwicklung der Protagonistin hin zu einer selbstständigen Persönlichkeit und muss teilweise schockiert sein, wie Max auf der einen Seite seine Machtposition ausspielt, auf der anderen Seite nicht auf der Gefühlsebene mit ihre kommuniziert.
Natürlich dürfen auch hier moderne Elemente wie die Mitbewohner Annas nicht fehlen. Extreme Feministinnen, Personen auf der Suche nach ihrem Geschlecht und auch sonst leider etwas zu stereotyp gestaltete junge Erwachsene.

Aufgrund der allerdings recht auf die Beziehung zwischen Anna und Max ausgerichteten Handlung ergeben sich immer wieder kleine Längen, da für mich teils unnötige Einschübe gemacht und Nebenhandlung eingeflochten werden, die man durchaus hätte weglassen können.

Insgesamt ein gelungener Roman mit ein paar Längen.