Trübsinnig, monoton, aufgesetzt

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mariederkrehm Avatar

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„Lustig, intelligent, zeitlos“, soll die Geschichte laut Umschlagtext sein. Trübsinnig, monoton, aufgesetzt - das trifft es besser. Anna, 24, Opernsängerin in Ausbildung, trifft Max, 38, irgendwas mit Finanzen. Keiner von beiden will wirklich eine ernsthafte Beziehung mit dem anderen, trotzdem ist Anna ständig frustriert und schmachtet ihrem Max, von dem sie so gut wie nichts weiß, in unerträglicher Weise hinterher. So lebt sie privat die Rollen der schicksalsbeladenen Opernfiguren vor, die sie normalerweise als Sängerin auf der Bühne darstellt.

Anna vernachlässigt ihren Gesang und versemmelt wichtige Vorstellungstermine. Max, der insgesamt so viel Struktur an den Tag legt wie eine Teflonpfanne, macht sich vor allem rar. Auch vom Buch bleibt nicht viel hängen, wenn, dann das unverschämte Vermieter-Paar, in dessen Dachgeschoss Anna mit ihrer Freundin logiert. Die zwei spionieren ihren Mietern aufs Unverschämteste hinterher und schreiben ihnen sowohl die Häufigkeit als auch die ihrer Ansicht nach passende Uhrzeit für die Nutzung des Hausflurs und der sanitären Einrichtungen vor. Holly Golightlys nervender Nachbar Mr Yunioshi lässt grüßen!

Trotzdem muss man unterm Strich sagen: 450 Seiten sind leider zuviel für diese eintönige Erzählung, die sich letztendlich nirgendwohin entwickelt.