Der Traum vom Fliegen

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raschke64 Avatar

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1935, Frankfurt/M. Johanna und Amelie sind allerbeste Freundinnen und haben einen gemeinsamen Traum. Sie wollen fliegen, was in dieser Zeit nur als Segelfliegerinnen möglich ist. Doch die beiden wollen mehr. Am liebsten berühmt werden, Motorflugzeuge fliegen und damit Geld verdienen.
Das ist an sich schon nicht leicht, doch mit dem Erstarken des Nationalsozialismus wird es Frauen fast unmöglich gemacht. Dann verliebt sich Amelie in Felix, dem Fluglehrer von Johanna, und damit beginnt die Katastrophe.
1971, Frankfurt/M. Amelie ist ins Koma gefallen und ihre Tochter Lieselotte kommt nach Frankfurt und entdeckt durch Unterlagen und Recherchen, dass sie von ihrer Mutter nichts weiß...

Das Buch hat mir gut gefallen. Das Cover erinnert an die beiden Jugendfreundinnen. Der Titel bezieht sich einerseits natürlich auf die Anfänge der Frauenfliegerei. Aber auch auf die beginnende Emanzipation der Frauen Anfang der 1970er Jahre. Lieselotte nimmt ihre eingefahrene Ehe mit den Vorstellungen ihres Mannes als gegeben hin und erst mit Hilfe der Nachbarin ihrer Mutter stellt sie sich Fragen zum Leben der Mutter und zu ihren eigenen Vorstellungen.
Anfangs kam ich etwas schwierig in die Geschichte herein. Ich empfand den Stil als spröde und hatte oft das Gefühl, ich schaue auf die Figuren und die Geschichte drauf und bin nicht im Geschehen drin, das änderte sich später. Auch wenn die Figuren stellenweise etwas platt wirkten und teilweise sehr klischeehaft. Auch wurden ab und zu einige Namen verwechselt. Doch insgesamt ist es eine gute Geschichte, bei der man nebenbei viel über die ersten Fliegerinnen lernen kann.