Berührende, lebenslange Freundschaft
Mit knapp 700 Seiten hat Alice Elliott Dark mit "Unsere Jahre auf Fellowship Point" mehr als nur einen Roman über Freundschaft geschrieben – er zeichnet ein detailliertes Bild der amerikanischen Oberklasse und der zeitgeschichtlichen Entwicklungen. Im Fokus stehen neben den beiden Protagonistinnen viele weitere Figuren aus ihrem Umfeld, die ausdifferenziert dargestellt werden. Bisweilen waren mir diese Schilderungen zu langatmig, doch insgesamt habe ich den Roman gern gelesen.
Agnes Lee und Polly Wister sind seit fast 80 Jahren Freundinnen. Sie sind in Philadelphia aufgewachsen und haben von klein auf jeden Sommer in den Sommerhäusern ihrer Familien an der Küste Maines verbracht. Wie man in Rückblenden erfährt, gehen die Häuser auf Agnes‘ Urgroßvater zurück, der am Fellowship Point ein Refugium für seine Familie, Freunde und die Seeadlerpopulation schaffen wollte.
Trotz ihrer Unterschiede verbindet Agnes und Polly eine enge Freundschaft: Agnes ist eine erfolgreiche Schriftstellerin und hat nie geheiratet. Polly hingegen ist mit einem Philosophieprofessor verheiratet und hat drei Söhne. Sie sorgt sich immer aufopferungsvoll um das Wohl ihres bald pensionierten Mannes.
Ein Zeitungsartikel, der über einen Luxusapartmentkomplex in der Nähe von Fellowship Point berichtet, beunruhigt sie, so dass sich vor allem Agnes dazu verpflichtet fühlt, das Erbe ihrer Familie und diesen besonderen Landstrich zu bewahren. Parallel dazu bemüht sich die Verlagsmitarbeiterin Maud darum, dass Agnes ihre Memoiren schreibt, weil sie dieses Projekt gerne als Lektorin betreuen würde.
Der Autorin gelingt es, die Geschichte in drei Erzählsträngen mit unterschiedlichen Mitteln voller Details und intensiver Charakterstudien darzustellen. Auch wenn Briefe und Erzählpassagen gut aufeinander abgestimmt sind, haben mir diejenigen Abschnitte, die in den 2000er-Jahren gespielt haben, zum Teil nicht ganz überzeugt. Das lag weniger an der bildhaften Sprache als vielmehr an der Tatsache, dass trotz der Länge des Werks zentrale Stellen in der Biografie der beiden Hauptfiguren mehr Raum hätten finden können – hier hätte ich mir etwas mehr Ausgewogenheit gewünscht.
Dennoch ist mein Fazit weitgehend positiv, denn „Unsere Jahre auf Fellowship Point“ ist durch die Vielfalt der Themen und die anspruchsvolle Sprache ein berührender und fesselnder Roman, der nachhallt – auch wenn das Cover meines Erachtens etwas mehr Leichtigkeit und Unterhaltung verspricht.
Agnes Lee und Polly Wister sind seit fast 80 Jahren Freundinnen. Sie sind in Philadelphia aufgewachsen und haben von klein auf jeden Sommer in den Sommerhäusern ihrer Familien an der Küste Maines verbracht. Wie man in Rückblenden erfährt, gehen die Häuser auf Agnes‘ Urgroßvater zurück, der am Fellowship Point ein Refugium für seine Familie, Freunde und die Seeadlerpopulation schaffen wollte.
Trotz ihrer Unterschiede verbindet Agnes und Polly eine enge Freundschaft: Agnes ist eine erfolgreiche Schriftstellerin und hat nie geheiratet. Polly hingegen ist mit einem Philosophieprofessor verheiratet und hat drei Söhne. Sie sorgt sich immer aufopferungsvoll um das Wohl ihres bald pensionierten Mannes.
Ein Zeitungsartikel, der über einen Luxusapartmentkomplex in der Nähe von Fellowship Point berichtet, beunruhigt sie, so dass sich vor allem Agnes dazu verpflichtet fühlt, das Erbe ihrer Familie und diesen besonderen Landstrich zu bewahren. Parallel dazu bemüht sich die Verlagsmitarbeiterin Maud darum, dass Agnes ihre Memoiren schreibt, weil sie dieses Projekt gerne als Lektorin betreuen würde.
Der Autorin gelingt es, die Geschichte in drei Erzählsträngen mit unterschiedlichen Mitteln voller Details und intensiver Charakterstudien darzustellen. Auch wenn Briefe und Erzählpassagen gut aufeinander abgestimmt sind, haben mir diejenigen Abschnitte, die in den 2000er-Jahren gespielt haben, zum Teil nicht ganz überzeugt. Das lag weniger an der bildhaften Sprache als vielmehr an der Tatsache, dass trotz der Länge des Werks zentrale Stellen in der Biografie der beiden Hauptfiguren mehr Raum hätten finden können – hier hätte ich mir etwas mehr Ausgewogenheit gewünscht.
Dennoch ist mein Fazit weitgehend positiv, denn „Unsere Jahre auf Fellowship Point“ ist durch die Vielfalt der Themen und die anspruchsvolle Sprache ein berührender und fesselnder Roman, der nachhallt – auch wenn das Cover meines Erachtens etwas mehr Leichtigkeit und Unterhaltung verspricht.