Ein Leben für das Erbe

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heike lohr Avatar

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Um mehr über die Autorin zu erfahren, müsste ich wohl in amerikanischen Zeitungen nachlesen. Sie selbst hat reviews, Rezensionen und wahrscheinlich auch Feuilletons veröffentlicht. Viel ihrer Erfahrung in Maine und Pennsylvania hat sie in ihr Lebenswerk eingearbeitet.
Genauso wie bei ihrer Hauptfigur Agnes Lee wird immer etwas ein Geheimnis bleiben und nur den engsten Vertrauten verraten.
Die Autorin selbst bezeichnet das Buch als feministisch, weil sie selnst, als ihr Bruder geboren wurde, im Alter von zwei Jahren zur Feministin wurde. Einfach aus Selbstschutz würde ich sagen.
Dieser Roman ist eindeutig ein gut geschriebenes Werk, das viele Jahre zur Entstehung brauchte. Agnes Lee entwickelt sich in diesem Buch im Alter von 80 Jahen weiter. durch die Beegnung mit ihrer neuen Lektorin Maude, die sie zu Memoiren ermutigen wil. Schließlich schlie0t sich der Kreis, weil Maudes MUtter eine Zeitlang in Fello Point aufgewachsen ist. Das Drama um den Tod ihres Vaters und seiner neuen Frau, die er heiraten wollte, bleibt in Vergessenheit.
Heidi hat sogar ihren Namen Nan vergessen. Ein Zettel mit unterschieldichen Worten, die keinen Sinn zu ergeben scheinen, ercheinen Agnes, die sich viel um Nan gekümmert hatte, klar.
Gerade Nan ist die letzte Miteigentümerin, die die Fellowship auflösen kann, um ein Bauvorhaben, das sehr in das Naturschitzgebiet zerstören würde, verhindern kann.
Agnes ist als Autorin der Als Nan Bücher begannt, die sich wegen des vermeintlichen Todes ihres Pflegekindes zu screiben begonnen hat. Gleichzeiti hat sie auch unter einem Pseudonym eine Romanreihe um fünf Mädchen geschrieben, die eng verbunden sind. Dabei hat sie ihre Geselslchaftsschicht und ihre Kontakte einer strengen Beonachtung und Kritik unterzogen.
Agnes ist im Gegensatz zu ihrer Freundin Polly, die Mann und Kinder hat, ledig und ohne Kinder geblieben. Gerade durch die Gedanken der Freundinnen und ihre Kämpfe im Alltag wird das Buch so lebendig und lesenswert für mich. Denn es hat mich aufgrund der MIlieustudie, des Naturschutzgebiets und des kulturellen Erbes, das die Quälerfamilie Lee gerettet und in sorgsamer Weise für die noch ansässigen Indianer verwaltet, in eine Problematik der First Nation und der ersten Besiedler geführt.
Bis zum Ende des Buches ändert sich Agnes Einstellung zum eRbe ihrer Familie und als es trotz aller Schwierigkeiten und gesundheitlichen Probleme gelingt, die Fellowship aufzulösen, gibt Agnes das Land des ursprünglichen Besitzern, den Indianern zurück.Für mich eine logische Lösung, die sich ganz an die Charaktere der Mitbesitzer und Besitzer anlehnt.
Agnes selber sieht sich weder in ihren Handlungen noch in ihren Büchern als Feministin, sie sieht nur die Gleichheit und Ebenbürtigkeit der Menschen.
Polly ist in gewisser Weise die von ihrem Mann ausgenutzte Frau, die sich immer nur für die Familie aufopfert. Ihrem Mann bleibt das verborgen oder er lässt es als Druckmittel unbeachtet.
Er hat leider nicht die Brillanz des Denkens seiner Frau, die er klein hält. Aufgrund sexueller Übergriffe und auch weil er nicht mehr so viel leisten kann, wird er nach der Pensionierung nicht mehr eingesetzt, sondern muss die Universität verlassen. Das Buch, an dem er anscheinend schreibt, kann Polly nach seinem Tod nicht finden, nur die Notizen dazu. Als sie Witwe ist, findet sie zur Selbstständigkeit und zu ihrem kritischen Denken zurück. Alles, was Agnes an ihr bewundert hat Gleichzeitig hat sie auch die HIngabe ihrer Freundin an die Familie bewundert.
Die Collagetechnik des Buches lässt einmal alles aus der Sicht der drei Frauen sehen.Einmal erzählt es Agnes, einmal Polly und einmal Maude. Agnes verrät erst in ihrem letzten Brief an die inzwischen verstorbene Polly, wen sie einmal geliebt hat.
Mit dem Schreiben bleibt Agnes irgendwie noch mit der Arbeit verbunden, Für mich sind diese Sequenzen sehr berührend, beglückend und auch lehrreich. Es entstehen wieder neue "Familienstrukturen! Es geht um Hoffnung und um LIebe, um Tradition und Innovation sowie um Frauenschicksale. Frauen, die in ihrer Schwäche so stark sind, ihr Leben zu meistern.