Guter Roman, aber ohne das Feuer einer Ferrante
An dem Roman "Unsere Jahre auf Fellowship Point" hat die Autorin Alice Elliott Dark 17 Jahre gearbeitet. Das Foto von ihr auf dem Umschlag zeigt eine Lady, die nicht mehr ganz jung ist. Warum ich das schreibe?
Weil die Autorin das Leben zweier Freundinnen von hinten aufrollt. Agnes Lee und Polly Wister sind um die 80 Jahre alt, als die Geschichte los geht. Natürlich muss man nicht über eine jahrzehnte lange Lebenserfahrung verfügen, um die Befindlichkeiten und Gefühle rüstiger Seniorinnen zu beschreiben. Doch was mich beim Lesen des Romans sofort beschlich: Dies kann nur eine Autorin geschrieben haben, die selbst nicht mehr jung ist und weiß, wovon sie schreibt. Im Vordergrund stehen so auch nicht die vielen Höhen und Tiefen der beiden Protagonistinnen in ihrem langen Leben, sondern die Zeit ihres Lebensabends.
Die große Liebe von Polly, ihre Ehe, die Kinder und ihr großer Verlust wird in Rückblicken erzählt - ruhig und ohne leidenschaftliches Feuer. Genauso wie die Schriftstellerkarriere von Agnes, die - und hier ist tatsächlich eine Parallele zu Ferrante - unter einem Psydomym feministische Romane schreibt und ein Geheimnis um ihre Identität macht.
Der Roman schildert die lebenslange Freundschaft zweier sehr unterschiedlicher Frauen. Tief verwoben mit den geistigen Strömungen und Bewegungen ihrer Zeit vor dem Hintergrund einer wunderbaren Naturkulisse. Der Erzählfluß ist ruhig und unaufgeregt, teilweise philosophierend, mäandernd. Einen Vergleich mit Ferrante finde ich nicht wirklich passend. Es fehlt das iItalienische Temperament, das Feuer,die Polemik, die Politisierung einer Ferrante. Dieser Roman hat andere Qualitäten.
Fazit: Dieser Roman ist etwas für die älteren und anspruchsvolleren Lese-Semester. Wegen seiner Länge von ca. 700 Seiten sollten sie allerdings schon etwas Zeit und Ausdauer mitbringen, um bis zum Ende zu kommen. Aber es lohnt sich.
Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich auf 4 aufrunde.
Weil die Autorin das Leben zweier Freundinnen von hinten aufrollt. Agnes Lee und Polly Wister sind um die 80 Jahre alt, als die Geschichte los geht. Natürlich muss man nicht über eine jahrzehnte lange Lebenserfahrung verfügen, um die Befindlichkeiten und Gefühle rüstiger Seniorinnen zu beschreiben. Doch was mich beim Lesen des Romans sofort beschlich: Dies kann nur eine Autorin geschrieben haben, die selbst nicht mehr jung ist und weiß, wovon sie schreibt. Im Vordergrund stehen so auch nicht die vielen Höhen und Tiefen der beiden Protagonistinnen in ihrem langen Leben, sondern die Zeit ihres Lebensabends.
Die große Liebe von Polly, ihre Ehe, die Kinder und ihr großer Verlust wird in Rückblicken erzählt - ruhig und ohne leidenschaftliches Feuer. Genauso wie die Schriftstellerkarriere von Agnes, die - und hier ist tatsächlich eine Parallele zu Ferrante - unter einem Psydomym feministische Romane schreibt und ein Geheimnis um ihre Identität macht.
Der Roman schildert die lebenslange Freundschaft zweier sehr unterschiedlicher Frauen. Tief verwoben mit den geistigen Strömungen und Bewegungen ihrer Zeit vor dem Hintergrund einer wunderbaren Naturkulisse. Der Erzählfluß ist ruhig und unaufgeregt, teilweise philosophierend, mäandernd. Einen Vergleich mit Ferrante finde ich nicht wirklich passend. Es fehlt das iItalienische Temperament, das Feuer,die Polemik, die Politisierung einer Ferrante. Dieser Roman hat andere Qualitäten.
Fazit: Dieser Roman ist etwas für die älteren und anspruchsvolleren Lese-Semester. Wegen seiner Länge von ca. 700 Seiten sollten sie allerdings schon etwas Zeit und Ausdauer mitbringen, um bis zum Ende zu kommen. Aber es lohnt sich.
Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich auf 4 aufrunde.