Atmosphärisch und tiefgründig

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isasche Avatar

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“Unsere letzten wilden Tage” hat mich sofort mit seiner dichten Atmosphäre überzeugt. Die schwüle Südstaatenhitze ist regelrecht ab Seite eins fühlbar und das Gefühl von Enge in einer kleinen Gemeinde und das Netz aus Schweigen, Lügen und alten Wunden schaffen es ein beklemmendes aber gleichzeitig auch faszinierendes Setting zu erzeugen.

Die Geschichte hat ein eher ruhiges Tempo und lebt eher von der Komplexität ihrer Figuren. Trotzdem bleibt die Spannung durchgehend bestehen. Ein besonderes Highlight waren für mich die Naturbeschreibungen, die bildstark sind, dass man die drückende Atmosphäre fast auf der Haut spürt. Auch die emotionale Tiefe der Protagonistin Loyal hat mich überzeugt.

Wie im Klappentext zu lesen, geht es um einen rätselhaften Todesfall, aber die Autorin spricht auch Themen wie Gewalt, Armut und Isolation an sowie den Mut, sich dem Schweigen entgegenzustellen. Wer kein en klassischen Krimi erwartet, sondern sich auf ein sprachlich starkes, atmosphärisches Drama mit Spannung einlässt, wird hier auf seine Kosten kommen.