Nicht das, was ich erwartet hatte

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Unsere Suche nach Zärtlichkeit von Martin Ehrenhauser ist ein stiller, leiser Roman, der mich leider nicht überzeugen konnte.

Sebastian Dumont ist Telefonseelsorger und nachdem eine Anruferin außer Weinen nur ein paar Silben herausgebracht hat, bevor sie aufgelegt hat, entschließt er sich, den wenigen Anhaltspunkten folgend nach ihr zu suchen. Er fährt also los und hält Ausschau nach traurigen Frauen (gar nicht creepy…). Dabei lernt er Florence kennen und wir begleiten die beiden durch die nächsten Tage.

Leider zieht sich die Geschichte sehr und man braucht ein gewisses Durchhaltevermögen, um den langatmigen Beschreibungen zu folgen. Auch war mir die Relevanz oder Plausibilität von Ereignissen nicht immer klar und der Fokus verschiebt sich schnell weg von der Arbeit als Telefonseelsorger (schade, das hätte ich sehr spannend gefunden). Die durchweg männliche Perspektive inklusive diverser Stereotype (was bitte ist denn eigentlich eine „weibliche Beobachtungsgabe“?) hat mich das ein oder andere Mal mit den Augen rollen lassen und nicht unbedingt dazu beigetragen, eine emotionale Verbindung zu den Charakteren aufzubauen.

Das war wohl inhaltlich ein klassischer Fall von falsch interpretiertem Klappentext und entsprechend aufgebauten Erwartungen. Da mich dann auch der Erzähler und der Ton des Buches nicht begeistert haben, gibt es hier keine Empfehlung von mir.