Ich gebe Romanen immer 50 Seiten, um zu entscheiden: lesenswert oder nicht? Bei Inger-Maria Mahlkes "Unsereins" genügten drei Seiten Leseprobe, um die Frage mit "definitiv ja" zu beantworten. Spätestens dann hat diese sprachlich wunderbare Erzählung über Lübeck und die handelnden Charaktere einen Sog entwickelt, dem ich mich nicht entziehen kann. Toller Erzählstil, spannend, abwechslungsreich, einfühlsam, pralles Leben am Ende des 19. Jahrhunderts. Für mich hat der Roman alle Zutaten für ein literarisches Highlight dieses Bücherherbstes. Gelungenes streng-komponiertes Cover, passend zum Zeitalter des Historismus!