Deutsche Gesellschaft im Umbruch

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fisctere Avatar

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Mit "Unsereins" hat Inger-Maria Mahlke ein Abbild der deutschen Gesellschaft zur Jahrhundertwende geschaffen.
Die Sprache ist am Anfang wohl etwas ungewohnt, mir hat jedoch dieser distanzierte Erzähler, der manchmal mehr weiß als wir, sehr gut gefallen.
Wir bekommen in diesem Roman verschiedene Blickwinkel zu lesen, den Ratsdiener, das Dienstmädchen, den Senator und die zahlreichen Kinder - dabei sind manche Handlungsstränge schneller vorbei und der Charakter verschwindet wieder etwas.
Dabei kommen die gesellschaftlichen Problem und Entwicklungen dieser Zeit - Adel und gute Familie verliert langsam ihre Stellung - dafür ist das Geld wichtiger denn je. Und gerade letzteres wird einigen in verschiedenen Arten zum Verhängnis.
Das Thomas Mann mit vorkommt und gerade ab der zweiten Hälfte immer wieder eine Anspielung auf die Buddenbrooks kommt, ist sicherlich interessant- viele Anspielungen habe ich aber sicherlich nicht verstanden, da ich diesen Klassiker noch nicht gelesen habe.
Ein gelungener historischer Roman, der sich von den zur Zeit häufig verlegten romantischen Historien gekonnt abhebt.