Anspruchsvolle Bücher liebe ich. Besonders, wenn diese mir als Leserin viel abverlangen. "Unsereins" von Inger-Maria Mahlke war so ein Buch.
Beim Lesen musste ich es die ganzen Zeit mit "Buddenbrooks" vergleichen. Aus meiner Sicht ist dieser Vergleich unvermeidbar, denn ständig erinnert etwas oder jemand an Thomas Manns Werk.
Offensichtlich spielt die Handlung in der ehemalige Handelsmacht Lübeck, das erkennt man, obwohl die Stadt niemals beim Namen genannt wird (wie in "Buddenbrooks"), zwischen 1890 und 1906. Es ist die Zeit, in der "Buddenbrooks", zuerst als Idee, dann als Roman, entstanden ist, dann veröffentlich wurde, und auch wie eine Bombe in Thomas Manns Heimat geschlagen hat.
"Unsereins" zeigt praktisch die andere Perspektive der Buddenbrooks. Sogar Thomas Mann wird aus einem interessanten Blickwinkel betrachtet. Ein Schüler, von dem man bereits weiß, dass er Großes hervorbringen wird. Tomy sehen wir durch die Augen Georgs, eines Berliner Jungen, der sich in der hanseatischen Stadt im hohen Norden deplatziert fühlt, und der nicht verstehen kann, warum der Beruf des Kaufmanns überhaupt das höchste der Gefühle ist.
Familie Lindhorst wird auch von Mahlke porträtiert. Darunter ihre Hausangestellte und deren Freundeskreis. Eine sehr anstrengende, distanzierte und dominante Mutter, ein Vater, der seiner Frau nicht Mann genug ist, und acht Kinder, die mehr oder weniger versuchen, ihren eigenen Weg zu gehen.
Die Geschichten, die mir am meisten berührt haben, sind die von der Hausangestellten Ida und der Tochter einer Freundin des Hauses Lindhorst, beide Frauen, die alles tun, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Es war bestimmt notwendig, dass im Roman so viele Charaktere vorkommen sollen. Leider habe ich dabei immer wieder den Überblick verloren, auch wenn am Ende eine Verbindung zwischen den Figuren erkennbar war. Zum ersten Mal war ich für das Personenregister am Anfang eines Buches dankbar.
Vor Jahren erkundete ich Lübeck mit "Buddenbrooks" in der Hand. Es ist an der Zeit, der Hansestadt wieder einen Besuch abzustatten. Diesmal aber mit "Unsereins" im Gepäck.
Beim Lesen musste ich es die ganzen Zeit mit "Buddenbrooks" vergleichen. Aus meiner Sicht ist dieser Vergleich unvermeidbar, denn ständig erinnert etwas oder jemand an Thomas Manns Werk.
Offensichtlich spielt die Handlung in der ehemalige Handelsmacht Lübeck, das erkennt man, obwohl die Stadt niemals beim Namen genannt wird (wie in "Buddenbrooks"), zwischen 1890 und 1906. Es ist die Zeit, in der "Buddenbrooks", zuerst als Idee, dann als Roman, entstanden ist, dann veröffentlich wurde, und auch wie eine Bombe in Thomas Manns Heimat geschlagen hat.
"Unsereins" zeigt praktisch die andere Perspektive der Buddenbrooks. Sogar Thomas Mann wird aus einem interessanten Blickwinkel betrachtet. Ein Schüler, von dem man bereits weiß, dass er Großes hervorbringen wird. Tomy sehen wir durch die Augen Georgs, eines Berliner Jungen, der sich in der hanseatischen Stadt im hohen Norden deplatziert fühlt, und der nicht verstehen kann, warum der Beruf des Kaufmanns überhaupt das höchste der Gefühle ist.
Familie Lindhorst wird auch von Mahlke porträtiert. Darunter ihre Hausangestellte und deren Freundeskreis. Eine sehr anstrengende, distanzierte und dominante Mutter, ein Vater, der seiner Frau nicht Mann genug ist, und acht Kinder, die mehr oder weniger versuchen, ihren eigenen Weg zu gehen.
Die Geschichten, die mir am meisten berührt haben, sind die von der Hausangestellten Ida und der Tochter einer Freundin des Hauses Lindhorst, beide Frauen, die alles tun, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
Es war bestimmt notwendig, dass im Roman so viele Charaktere vorkommen sollen. Leider habe ich dabei immer wieder den Überblick verloren, auch wenn am Ende eine Verbindung zwischen den Figuren erkennbar war. Zum ersten Mal war ich für das Personenregister am Anfang eines Buches dankbar.
Vor Jahren erkundete ich Lübeck mit "Buddenbrooks" in der Hand. Es ist an der Zeit, der Hansestadt wieder einen Besuch abzustatten. Diesmal aber mit "Unsereins" im Gepäck.