Erzählkunst

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ada2011 Avatar

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Ich tat mich schwer mit diesem Buch. Zäh wie Kaugummi gestaltete sich das lesen des Buches „Unsereins“ von Inger-Maria Mahlke.
Zum einen spielen neben der Großfamilie Lindhorst noch viele andere Protagonisten eine nicht untergeordnete Rolle. Der Roman spielt in der Zeit zwischen 1890 und 1906.
Im Roman ist relativ wenig Handlung, das Leben plätschert so dahin, springt von einem Protagonisten zum nächsten. Die sehr wohl ausformulierten und künstlerisch verschachtelten Sätze neben der langatmigen Erzählweise, haben es mir erschwert, „am Ball zu bleiben“.
Wirklich elementar wichtig ist die Übersicht der handelnden Personen gleich zu beginn des Buches. So konnte ich immer wieder nachschauen, um wen es sich gerade handelt und wer mit wem …
Die Lebenssituationen der einzelnen Personen werden detailreich beschrieben.
Als ich die Leseprobe las, hatte mich die Geschichte von Georg interessiert. Der musste in Lübeck in Pension wohnen und dort zur Schule gehen, wohnt aber eigentlich in Berlin. Heute würde man sagen – er wurde in der Schule gemobbt. Seine Geschicke hatte sein Großvater bestimmt. Leider kommt Georg im Roman zwar noch vor, aber doch mehr als Randfigur. Das finde ich schade.
Der Roman ist anspruchsvoll geschrieben. Er dient nicht der kurzweiligen Lektüre und deshalb empfehle ich ihn nicht für Leser wie mich, die gern und viel lesen, sich aber leider nicht die Zeit nehmen oder nehmen können, lange nachzudenken über unspektakuläre Geschichten.