Gähnende Nachahmung

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"Eine bürgerliche Familie, kinderreich, konservativ, kaisertreu: die Lindhorsts. 1890 kommt Marthe in dem weitläufigen Patrizierhaus in der Königstraße zur Welt. Um sie eine Schar älterer Brüder, deren Freiheiten nicht ihre sein werden. Und doch ist es ein Leben mit glänzenden Aussichten. Bis ein Bestsellerroman, verfasst vom Sohn eines verstorbenen Bekannten, den Lindhorsts klarmacht, dass sie für ihr Umfeld auch nach Generationen noch immer "die jüdischen" sind.
Ein Roman einer Stadt, einer Gesellschaft und, vor allem, ihrer Frauen. Ob Dienstmädchen, Gnädige, Haustochter oder Schriftstellerin; ob manisch-depressiv wie Marthes Mutter, in Pflichten eingewoben wie die ältere Alma oder durchlässig wie Marthe selbst." (Klappentext)

Der neue Roman 'Unsereins' von Inger-Maria Mahlke gehört zu den ganz ganz wenigen Romanen in diesem Jahr, die ich abbrechen musste: langweilig, sich in Sicherheit wiegend hinter einer literarisch souveränen Wand versteckend. Völlig mutfrei radelt da eine Autorin auf altbekannten Wegen im schleppenden Tempo durch die Prärie, und scheitert am eigenen Anspruch, vielleicht etwas so großes schaffen zu können wie 'Die Buddenbrooks'. Kläglich gescheitert, da es reine Nachahmung bleibt und Raffinesse scheinbar nicht einmal in Erwähnung zieht.
Gähn, Gähn, Gähn!