Thomas Mann, der Pfau…

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Das Buch macht es seinen Lesern nicht leicht, das steht fest. Die Autorin schreibt mit viel Gefühl für die Zeit und ihre Menschen, sprachlich ist das virtuos - auch wenn man sich als Leser erst hineinfühlen muss in die Sprach- und Gedankenwelt des 19. Jahrhunderts. Was die Lektüre aber wirklich anstrengend macht, ist die Fülle an Personal, die aufgeboten wird. Es ist schwer, den vielen Figuren, ihren verschachtelten Verwandschaftsverhältnissen und Bekanntschaften zu folgen. Und manchmal habe ich mich auch gefragt, warum die Autorin den einen oder anderen Charakter aufmarschieren lässt, wenn er oder sie doch alsbald wieder verschwindet. Nicht immer besitzen die geschilderten Ereignisse so viel Tiefe und Aussagekraft, das man sie mit Interesse verfolgt. Etwas mehr Dramatik, etwas mehr Nähe zu den Figuren, eine Spur kürzer - und das Ganze hätte ein Volltreffer sein können. Immerhin habe ich es recht witzig gefunden , dass Thomas Mann eine paar kleine Seitenhiebe einstecken muss.