Mitfühlende Familiengeschichte in dystopischem Gewand

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juliana.kaefer@gmx.de Avatar

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“Unsre verschwundenen Herzen” knüpft mit seiner Geschichte und im Stil an Celeste Ngs bisherige Bücher an. Besondere Parallelen scheint es auf den ersten Blick zu ihrem Debütroman zu geben.

Eine mitfühlende Familiengeschichte in deren Zentrum ein kleiner Junge und sein Alleinerziehender Vater stehen.

Seine verschwundene Mutter wirkt in diesem Anfangsteil der Geschichte wie ein Mysterium, eine entfernte Rebellin zu der Bird anfängt aufzublicken und über die er mehr herausfinden möchte.

Der Roman ist jedoch nicht nur eine Familiengeschichte, er greift auch schwere soziale und kulturelle Themen auf. Das Setting könnte sowohl eine nahe Zukunft, als auch eine alternative Gegenwart sein in der Amerika ein starkes Maß an Protektionismus zeigt und sich gegen fremde kulturelle Einflüsse wehrt.
Hinter dem Konzept PACT, das im Roman erläutert wird, verbirgt sich eine nicht konkret artikulierte Fremdenfeindlichkeit.

Das alles wird in einem Umfeld ausgebreitet, das eigentlich für Fortschritt und kulturelle Vielfalt steht - einer Universität.

Als großer Fan von Ngs anderen Büchern, würde ich much auch freuen dieses Buch zu lesen. Ich fand den Leseeindruck positiv, bin aber gespannt, ob die Erzählperspektive, die Bird/Noah folgt, den Leser bis zum Ende bannen kann.