Anti-asiatische Dystopie

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jennifer_rosa_ Avatar

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Bird wächst im anti-asiatisch geprägten dystopischen Amerika auf, in dem "PACT", der Schutz des amerikanisch-patriotischen Gedankengutes, die Bevölkerung vor weiteren Wirtschaftskrisen schützen soll. Alles Chinesische wird als böse betrachtet, zensiert und gewalttätig bekämpft. Und auch Befürworter und Protestierende werden hart bestraft, unter anderem mit dem Entzug der eigenen Kinder.

Wir begleiten im Roman Bird auf der Suche nach seiner Mutter, die die Familie vor einigen Jahren verlassen hat. Auf den Spuren ihres Schaffens (sie ist Autorin) erfährt er immer mehr Details über PACT und der Rolle seiner Mutter darin.

Celeste Ng macht auf ein wichtiges Thema aufmerksam, denn der Rassismus richtet sich in ihrem Roman gegen alle asiatisch-gelesene Personengruppen, unabhängig der eigentlichen Herkunft. Darüber hinaus ist es erschreckend, wie Einzelpersonen für das wirtschaftliche Gesamtleben verantwortlich gemacht werden. Diese Perspektive hat mir beim Lesen gut gefallen.
Leider blieben die Charaktere für mich dagegen Randfiguren. Die Handlungen und Stränge erschlossen sich mir nicht immer und wirkten häufig distanziert, da die Ereignisse in den USA sehr allgemein gehalten wiedergegeben werden.

Mich hat der Roman deshalb nicht ganz mitnehmen können, auch wenn ich die Grundidee wichtig und interessant finde.