Ihr schwächster Roman

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christinasps Avatar

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Celeste Ng ist eine Meisterin im Erzählen. Jede Figur ist facettenreich und entwickelt sich im Roman weiter. Geheimnis, die man mit solchen Figuren, wie etwa Birds Mutter, überhaupt nicht in Verbindung gebracht hätte, kommen erst später ans Licht. Sie weiß Spannung aufzubauen und sie über eine lange Zeit zu halten. Ihr Roman liest sich sehr leicht, man findet schnell rein. Und doch ist es meiner Meinung nach Ngs schwächster Roman. Die Dystopie kaufe ich ihr nicht ab. Es wirkt fast so, um es etwas böse auszudrücken, als müsste sie unbedingt auf den Coronazug aufspringen, der nun so vielen eine Romanvorlage bietet. Es wirkt zu gewollt und schablonenhaft. Auch die Anlehnungen an Märchen lassen mich verwundert zurück. Natürlich passen sie in die Sicht eines Kindes, da ja in Teilen aus Birds Sicht erzählt. Und doch passen sie überhaupt nicht in das Gesamte und wirken nur noch gewollter.
Ich hoffe, ihr nächster Roman kommt an die beiden Vorgänger ran.