Relevantes Setting - leider Charakterschwächen

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quatschpanda Avatar

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"Unsre verschwundenen Herzen" überzeugte mich weder mit dem Titel noch mit dem Cover, die ich zu nichtssagend und eintönig finde. Angesprochen hatte mich das Buch vor allem wegen der bekannten Autorin. Ich habe ihre früheren zwei Romane geliebt, weil sie darin Charaktere mit unvorstellbarer Tiefe und Einfühlungsvermögen erschuf. Und genau diese Erwartung wurde mir hier zum Verhängnis, denn daran kann ihr neues Werk leider nicht anknüpfen. In einem dystopischen Familiensetting schafft sie es zwar, aktuelle gesellschaftliche Themen aufzugreifen und fiktional zu verarbeiten. Und doch fehlte diesmal dieses gewisse Etwas der Charaktere, das sonst die recht langsame Erzählform verzeihbar gemacht hätte. So sind die Charaktere flach und die Zufälle im Verlauf der Geschichte zu konstruiert.
Ihre anderen beiden Romane kann ich ungeeinschränkt empfehlen - "Unsre verschwundene Herzen" kann auf diesem hohen Niveau nicht mithalten, war aber dennoch ein interessantes und relevantes Buch.