Bolle reiste jüngst...

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 Nach ihrer gescheiterten Ehe mit dem italienischen Frauenfreund Leo zieht Übersetzerin Pippa Bolle aus Geldnot zurück nach Berlin in eine Familien-WG, wo auch ihr Bruder Freddy, seines Zeichens Polizist, lebt. So lauschig und gesellig das Zusammenleben auch ist, Pippa kann vor lauter Ablenkung nicht arbeiten und nimmt daher dankbar die Aufgabe an, in einer Laubenpieperkolonie für den Vater ihrer Freundin Haussitterin zu spielen. Anfangs genießt Pippa die grüne Oase, arbeitet fleißig an ihrer Auftragsarbeit, bis sich die Schrebergartenidylle nach und nach als Ort darstellt, wo menschliche Schwächen, Gemeinheiten, Eifersüchteleien und Habgier regieren und scheinbar freundliche Zeitgenossen auch vor Morden nicht zurück schrecken.

"Unter allen Beeten ist Ruh, ein Schrebergarten-Krimi" löst den Anspruch des Genres nur in Bezug auf das Vorhandensein von Morden ein. Spannung fehlt, nichts knistert. Die Auflösung war fad und allzu beliebig, Personen werden eingeführt (Leo, die Architektin, etc) ohne einen dauerhaften Sinn gehabt zu haben. Erwartet man keine kriminalistische Handlung, ist man vielleicht zufrieden mit der teilweise humorvollen Milieuschilderung und der Beschreibung der liebenswerten Familien-WG und Schreberwerder-Bewohnern, der Krimifreud wird das Buch gelangweilt zur Seite legen.

Ein laues Buch für ebensolche Abende.