Eine Insel mit 12 Parzellen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
wal.li Avatar

Von

Gerade erst hat sich die Übersetzerin Pippa von ihrem Mann getrennt und ist aus Italien nach Berlin zurück gekehrt, da sehnt sie sich nach etwas Ruhe zum Arbeiten. Die soll sie auf der Insel Schreberwerder im Norden Berlins finden. Natürlich kommt es anders als geplant. Pippa wird von den Insulanern sofort in ihre Gemeinschaft aufgenommen. Schnell merkt sie, dass die Idylle nicht so idyllisch ist wie sie scheint. Lutz Erdmann will die Insel in ein Wellness-Resort verwandeln und dabei scheut er auch vor den fiesesten Methoden nicht zurück. Dorabellas Tod bringt die Ereignisse auf eine Art ins Rollen, mit der wohl keiner gerechnet hätte.

Ein sehr vergnügliches Romandebüt, dass es hier zu lesen galt. Geschickt spielen die beiden Autorinnen mit den Eigenheiten und Eigentümlichkeiten der Inselbewohner. Eingebettet in die Berliner Umgebung entwickelt sich ein überaus unterhaltsames Lesevergnügen. Pippa stolpert mehr oder weniger unfreiwillig auf so manchen Lauschposten und erfährt Dinge, die sie zwar nichts angehen, die ihr aber doch zu denken geben. Und als ordentliche Übersetzerin, die fast alles wissen muss oder zumindest wissen muss, wo es steht, zieht immer wieder die richtigen Schlüsse. Was sie teilweise sogar der Polizei und hier besonders ihrem etwas verfressenen Bruder Freddy voraus sein lässt. Ein schöner Who-done-it, der mit einigen Überraschungen aufwartet, in dem recht engen Umfeld der Kleingartenkolonie auf der Insel. Einige der handelnden Personen würde ich gerne wiedertreffen, allerdings frage ich mich, wie das glücken kann, ohne die kauzigen Bewohner der kleinen Insel zu verlassen.