Unter allen Beeten ist Ruh

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Pippa Bolle kehrt nach einer gescheiterten Ehe mit einem italienischen Vorstadtcasanova nach Berlin, in den Schoß ihrer Familie zurück. Doch es ist nicht einfach in dem lauten Hinterhof, ihre Wunden zu lecken und wieder beruflich Fuß zu fassen. Es ist einfach zu laut und turbulent, deswegen kommt das Angebot ihrer besten Freundin Karin wie gerufen. Sie soll die Laube von Karins Vater „hüten“, die mitten auf der idyllischen Insel Schreberwerda liegt, während dieser einen Caravantrip nach Italien macht. Sie reist samt Koffern und Übersetzungsarbeit in der Hoffnung auf Ruhe an. Doch von Ruhe weit und breit keine Spur. Sie wird sofort in die etwas dörflich anmutende Gemeinschaft aufgenommen und muss feststellen das es in dieser so friedfertig anmutenden Gemeinschaft brodelt, denn einer der Bewohner entpuppt sich als Immobilienhai und auch die Nachbarn haben die ein oder andere Leiche im Keller. Das geht so weit bis wirklich die ersten Toten auftauchen und Pippa sich als Detektivin versucht.

 

 

Ein wirklich guter „Mundartkrimi“. Ein flotter Schreibstil, liebenswerte Protagonisten und eine Detektivin die durchaus als Enkelin von Miss Marple durchgehen kann. Da mir in einer anderen Form die Laubenpieperidylle nicht fremd ist , konnte ich die Wesensart der Beteiligten gut nachvollziehen. Trotz der Vielfalt und Menge der Mitwirkenden hatte ich nie das Gefühl den Faden zu verlieren. Die Anspielungen auf Kästners „Emil und die Detektive“ fand ich gelungen, da die richtige Klientel mit einbezogen wurde. Was diesen Krimi natürlich besonders hervorhebt ist der Dialekt, den Auerbach & Keller durch den Betreiber der Inselkantine, Luis Krawuttke, auch herrlich oft anklingen lassen. Also das perfekte Buch zum derzeitigen Couchwetter. Das vertreibt die trübe Stimmung und sorgt neben der guten Unterhaltung auch für die nötige Spannung.