Unterhaltsam, spannend, fesselnd

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vrblsn_mira Avatar

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Pippa Bolle verdient sich nach der Trennung von ihrem Noch-Ehemann ihren Lebensunterhalt wieder als Übersetzerin. Da das Geld noch nicht üppig fließt, ist sie bei ihren Eltern eingezogen, aber bei dieser "Wohngemeinschaft" ist eines nicht zu finden: Privatsphäre und Ruhe zum Arbeiten. Also ist Pippa überglücklich als sie von ihrer besten Freundin Karin das Angebot bekommt, die Parzelle ihres Vaters auf einer Schrebergarteninsel zu hüten, während dieser im Italien-Urlaub ist. Abgeschiedenheit, Ruhe, eine kostenlose Unterkunft und die Möglichkeit zur Nachbarparzelle gehen zu können, auf der ihre beste Freundin mit Mann und Kinder wohnen: zu gut um wahr zu sein. Dass der schöne Schein trügt, findet Pippa nur zu bald raus. Lutz Erdmann will trotz seiner eigenen unbeschwerten Kindertagen auf der Insel in ein Hotel investieren und dazu alle Bewohner vertreiben. Wie Karin erwähnt, holt Lutz das Schlechteste aus jedem heraus. Das scheint Wirklichkeit zu werden, als jemand auf der Insel stirbt. Unfall oder Mord? Die Inselbewohner haben eine Meinung dazu und Unglaubliches kommt über fast jeden ans Tageslicht.

Wie auch das Cover dieses Buches vermuten lässt, ist dies kein Krimi wie jeder andere. Die Sprache ist nicht so deutlich und die Darstellung der Todesfälle nicht so drastisch, wie man es kennt. Doch das ist ganz eindeutig ein Pluspunkt, denn so kann man es wunderbar mit guter Stimmung lesen. Die Hauptdarstellerin ist humorvoll, sympathisch und erscheint mit ihren Gedankengängen "echt". Nicht perfekt, mit kleinen Problemen und der richtigen Portion Humor. Einfach nur wundervoll.

Verlauf und Auflösung der Story sind nicht offensichtlich, größtenteils überraschend und durchgehend spannend geschrieben. Die Autorinnen locken die Leser auf eine Fährte, die sich immer wieder als falsch erweist und es unmöglich macht, das Buch wegzulegen.
Sprachlich ist _Unter allen Beeten ist Ruh_ einfach und sehr flüssig zu lesen. Die perfekte Sommerlektüre, die mit Pippa rätseln wollen.
Die Protagonistin und die Nebencharaktere wurden gut aufgebaut, nur der Antagonist Erdmann wurde etwas zu zweidimensional gezeichnet bzw. überzeichnet. Angesichts der Reihe von Figuren, tut das dem Buch insgesamt keinen großen Abbruch, da man es dank der Gesamtstimmung und Handlungsverlauf gerne liest.

Ein Wohlfühl-Krimi, der vor allem Frauen ansprechen und gefallen wird.