Außergewöhnlich, leider aber nicht überzeugend

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schokoflocke Avatar

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Ein grausamer Mord in Marbäck in Südschweden erschüttet das ganze Dorf und das Leben von dem 8-jährigen Isak gerät aus den Fugen. Sein Onkel Edvard, der für Isak der beste Freund und gleichzeitig eine Vaterfigur war, wird verhaftet und verurteilt. Edvard behauptet zwar unschuldig zu sein, die Beweise sprechen aber dagegen. Im Marbäck sind alle von Edvards Schuld festüberzeugt, schliesslich wissen alle genau, dass er, wie schon sein Vater, eine Neigung zur Gewalt hat. Das Gerede im Dorf bringt Isak auf den Gedanken, dass er auch ein Morder ist, dass das Böse in seiner Familie vererbar ist... Vidar, ein junger Polizist versucht Isak die Sache zu erklären, bleibt aber erfolglos. 10 Jahre später treffen sich Vidar und Isak wieder und plötzlich bekommt Vidar Zweifel an Edvards Schuld...
" Unter dem Sturm " ist ein außergewöhnlicher Krimi, bei dem der Schwerpunkt nicht in den Ermittlungen, sondern der Auswirkung einer Tat bei den Angehörigen liegt. Eine interessante Sichtweise und schwere, erdrückende Atmosphäre machen auf die Geschichte neugierig. Auch die Charaktere ( besonders Vidar und Isak ) fand ich überzeugend gut gezeichnet. Leider ist der Spannungsbogen sehr flach gehalten und die Geschichte wirkt langatmig, weil der Autor oft ausschweift und Bezug auf politische und gesellschaftkritische Themen nimmt. Es ist eine wilde Mischung, die aus interessanten Elementen besteht, aber leider als Gesamtwerk für mich nicht richtig funktioniert hat. Unter dem Strich fehlte mir eine Aussage, ein Moral , irgendetwas wozu das alles gut war... Das Buch hat nicht ganz meinen Geschmack getroffen, aber die Geschichte ist so originell und außergewöhnlich, dass sie wahrscheinlich auch einen Versuch wert ist. Schliesslich sind die Geschmäcker verschieden...