Düster- melancholisch

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amena25 Avatar

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Als in einer kalten Novembernacht 1994 im kleinen südschwedischen Marbäck der Hof der Familie Markström brennt und darin die Leiche der jungen Lovisa Markström gefunden wird, weist alles auf ein Verbrechen hin. Der Täter ist sowohl für die Polizei als auch für die Dorfbewohner schnell ausgemacht: Edvard Christensson war mit Lovisa befreundet und er ist, wie schon sein Vater, berühmt-berüchtigt für seinen aufbrausenden Charakter. Zudem wird Edvard in der Nacht des Feuers mit Brandwunden im nahegelegenen Wald verletzt aufgefunden.
Edvard wird verurteilt, doch sowohl sein Neffe Isak, für den Edvard ein Vaterersatz und eine Art bester Freund war, als auch für den jungen Polizisten Vidar, bleiben Zweifel an Edvards Schuld bestehen.
Bei Isak verfestigt sich während seiner Kindheit und Jugend die Vorstellung, dass er den Keim des Bösen in sich trägt, wie sein Onkel Edvard und wie auch schon sein Großvater, und so gerät er immer wieder in Schwierigkeiten. Mit 18 sitzt er dann wegen Diebstahls vor dem Polizisten Vidar, der sich durch Isak an Edvards Verhaftung zurückerinnert Aufgrund seiner nun wieder erwachenden Zweifel rollt er den Fall erneut auf und stößt auf einige Ungereimtheiten.
Der Kriminalroman ist geprägt durch eine eher düster-melancholische Grundstimmung. Sowohl Vidar als auch Isak sind keine lebensfrohen oder glücklichen Figuren. Erinnerungen, Schuldgefühle, Unausgesprochenes verstärken die triste Atmosphäre, was gelegentlich auf Kosten der Spannung geht. Allerdings ist die Handlung geschickt angelegt, zwei Zeitsprünge, einmal 9 Jahre später, einmal 12 Jahre später, lassen den Leser Isaks und auch Vidars Leben mit allen Höhen und Tiefen mitverfolgen. So zieht sich auch der eigentliche Fall über Jahrzehnte, bis er endgültig aufgeklärt werden kann.
,,Unter dem Sturm“ ist eher ein nachdenklicher, melancholischer Kriminalroman, der den Leser durch die menschlichen Fehler der Beteiligten bewegt.