Düstere Geschichte

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lesemaus2018 Avatar

Von

Das Cover gibt bereits einen ersten Vorgeschmack auf die Handlung. In dunklen Farben gehalten, weist es auf eine düstere Handlung, die weniger auf Schockmomente setzt, als auf eine getragene Erzählung.

"Unter dem Sturm" ist ein schwedischer Krimi, wie man ihn sich vorstellt - atmosphärisch und vor allem düster.

Zum Inhalt: Als in einer Novembernacht ein Haus vollständig nieder brennt und eine junge Frau dabei ums Leben kommt, scheint als Täter nur der in der Nähe liegende, bewusstlose Freund der Toten, Edvard, in Frage zu kommen, zumal er Brandwunden aufweist... auch wenn dieser stets seine Unschuld beteuert. Er wird schließlich auch verurteilt, womit sich der Polizist Vidal und auch Edvard's Neffe Isaak nicht so recht abfinden wollen.

Nicht nur sein Umfeld behandelt Isaak fortan seltsam, auch in ihm wächst im Folgenden der Verdacht, er könne ähnlich wie sein Onkel im Kern böse und zu schlimmen Taten fähig sein...

Weniger spielen in "Unter dem Sturm" Gewalt und Kriminalität eine Rolle, sondern eher psychologische und soziologische Grundfragen, z.B. im Sinne einer Self Fulfilling Prophecy. Die Stimmung ist dabei durchweg düster und eröffnet nicht den leisesten Hauch auf Hoffnung. Die Figuren sind sehr gut gezeichnet, ihre Handlungen sind nachvollziehbar dargestellt, kreisen sie doch immer um sich selbst.

Was mir gut gefallen hat, waren auch die Zeitsprünge, die weitere spannende Details ans Tageslicht gebracht haben.

Alles in allem ein wenig spannungsgetriebener aber lesenswerter, stimmungsvoller Roman, mit schöner, präziser Sprache - Daumen hoch!