Eine Brandnacht und ihre Folgen

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schneespur Avatar

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„Unter dem Sturm“ von Christoffer Carlsson beginnt mit einer schicksalhaften Nacht, in der es nicht nur zum Brand eines Hauses, sondern auch zum Tod einer jungen Frau kommt. Der Täter ist schnell ausgemacht, schließlich kennt jeder im Dorf den aufbrausenden Charakter des jungen Freundes der Toten.

Der Kriminalroman wird aus zwei unterschiedlichen Perspektiven erzählt: zum einen aus der Sicht des Polizisten Vidar, der beim Brand vor Ort war und den Fall mit untersuchte, und zum anderen aus der Sicht des kleinen Jungen namens Isak, dem Neffen des Täters. Beider Leben wird durch die Ereignisse in der Brandnacht stark beeinflusst. Isak sieht sich damit konfrontiert, dass sein Onkel, den er liebt und mit dem er gerne Zeit verbracht hat, plötzlich im Gefängnis sitzt und als Mörder gilt. Auch Vidar kann den Fall nicht vergessen. Als neue Ereignisse eintreten, krempelt er den alten Fall eigenmächtig wieder auf und versucht herauszufinden, was damals tatsächlich passiert ist.

Es hat mir sehr gut gefallen, dass zwei so unterschiedliche Perspektiven geschildert wurden. Aus Vidars Sicht erfährt man viele Einzelheiten über die Brandnacht, über Verdächtige, auffällige Ereignisse, Zusammenhänge – also alles den Kriminalfall betreffend. Bei Isak hingegen beobachtet man als Leser, wie der kleine Junge auf die umgeworfene Familiensituation reagiert, wie er damit umgeht, dass es einen Mörder in seiner Familie gibt, der ihm noch dazu sehr nahe stand. Im Laufe des Buches wächst Isak zu einem jungen Erwachsenen heran, aber Gedanken rund um seinen Onkel und die Brandnacht beeinflussen seinen Leben nachhaltig.

Für mich war es ein sehr gelungener Roman mit einem spannenden Kriminalfall und einer packenden Geschichte zweier Männer.