Mehr Familiendrama als Krimi

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langeweile Avatar

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Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein Mord, der in dem kleinen schwedischen Dorf Marbäck im Jahr 1994 passiert. Eine junge Frau wurde in einem völlig abgebrannten Haus gefunden, der Täter schnell dingfest gemacht und verurteilt, obwohl er seine Unschuld immer beteuerte. Für die Polizei und auch die Menschen in der Umgebung schien es aber von Anfang an festzustehen, dass Edvard Christensson,der mit Lovisa befreundet war,der Täter ist.
Lediglich sein 7jähriger Neffe Isak und der junge Polizist Vidar zweifeln an seiner Schuld.Für Isak bricht die Welt ein Stückchen zusammen, hat er doch seinen Onkel sehr verehrt. Er fragt sich ob er auch etwas Böses in sich trägt.
Die Geschichte wechselt dann ins Jahr 2004, in dem sich Vidar und Isak erneut begegnen,bei beiden sind die Zweifel nicht beseitigt.
Dann ein weiterer Zeitsprung ins Jahr 2017,Isak ist verschwunden und Vidar,der inzwischen nicht mehr als Polizist arbeitet,begibt sich auf die Suche und versucht gleichzeitig zu ergründen,was damals in der Novembernacht wirklich geschah.

Der Autor nimmt sich sehr viel Zeit, die Geschichte zu erzählen. Er zeichnet ein genaues Bild der Gesellschaft und betrachtet den Umgang der Menschen untereinander. Seine Personenbeschreibungen sind so gut, dass man ein genaues Bild vor Augen hat. Ebenso wird eine düstere Atmosphäre vermittelt, wie man sie in vielen Schweden Krimis findet. Obwohl sich eine gewisse Grundspannung durch das gesamte Buch zog,gab es immer wieder einige Längen ,die das Lesen erschwerten.
Zum Schluss nahm das Buch dann noch einmal richtig Fahrt auf und es kam zu einer teilweise unerwarteten Wendung.

Fazit:

Das Buch ist für Leser, die einen actionreichen Krimi erwarten,nicht geeignet. Wenn man jedoch gerne etwas in die Tiefe geht und die psychologischen Aspekte zu schätzen weiß, ist man mit diesem Buch gut bedient. Allerdings würde ich es eher als Familiendrama, denn als Krimi einordnen.