Sehr komplex

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throki Avatar

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Das Buch deckt einen Zeitraum von 1994 bis 2017 ab und erzählt die Geschichte von Isak, der am Beginn des Buches sieben Jahre alt ist, und von Vidar, der als Polizist arbeitet.
In dem kleinen schwedischen Dorf, in dem beide leben, wird ein junge Frau ermordet und Isaks Onkel Edvard wird als Mörder verhaftet. Isak vermisst ihn schrecklich, denn beide hatten eine enge Beziehung. Zehn Jahre später stirbt Edvard im Gefängnis und Vidar bekommt Zweifel an der Täterschaft, denn Edvard hat immer seine Unschuld beteuert. Heimlich nimmt er die Ermittlungen wieder auf und stößt auf eine neue Spur. Isak ist dagegen auf die schiefe Bahn geraten und glaubt, er habe "die schlechten Gene" von seinem Onkel geerbt.
Das Buch ist sehr komplex geschrieben und sehr lesenswert. Es wird nicht nur der Fall abgehandelt, wie in vielen anderen Kriminalromanen, sondern der Autor beschäftigt sich auch mit den gesellschaftlichen Hintergründen. Die zuerst minimalen Veränderungen in dem Dorf, die Vorurteile und deren Auswirkungen auf das Sozialgefüge spielen eine wichtige Rolle.
Die Figuren sind lebensecht und nicht eindimensional, der Autor vermeidet jedes Schwarzweißbild. Das geht manchmal etwas auf Kosten der Spannung, aber ich fand es sehr gut so.
Ein hervorragendes Buch für alle, denen es nicht auf Ströme von Blut ankommt, sondern die ein komplexes Geschehen zu schätzen wissen!