Unschuldig?

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krümelluna Avatar

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Der Kriminalroman „Unter dem Sturm“ von Christoffer Carlsson spielt im südschwedischen Märbeck. Die 17jährige Lovisa wird ermordet und das Haus, in dem sie wohnt, angezündet. Alle Indizien deuten auf ihren gewaltbereiten Freund Edvard, der zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wird. Am schlimmsten ist es für Isak, seinem 7jährigen Neffen, der sehr viel mit seinem Onkel unternommen und ihn vergöttert hat.
Jahre später wird Isak wegen Diebstahls von dem Polizisten Vidar verhört, der auch bei den Ermittlungen in der Mordsache Lovisa beteiligt war. Als Ungereimtheiten auftauchen, beginnt Vidar an Edvards Schuld zu zweifeln und sucht zusammen mit Isak nach der Wahrheit.
Mir hat an dem Buch sehr gut gefallen, dass es auf drei verschiedenen Zeitebenen spielt und der Leser nach und nach erfährt, was wirklich in der Mordnacht passiert ist. Es ist manchmal nicht immer einfach, den Zeitsprüngen zu folgen, doch insgesamt finde ich den Plot um Edvard und Lovina sehr interessant und auch das Ende hat mich überrascht.
Der Sprachstil des Autors ist etwas gewöhnungsbedürftig und die Erzählweise an manchen Stellen etwas langatmig. Es ist nicht unbedingt ein Krimi, bei dem man vor lauter Spannung mitfiebert, sondern eher ein komplexes, faszinierendes Familiendrama um Schuld und Sühne. Alles in allem – bis auf das Cover, das meiner Meinung nach überhaupt nicht passt - ein gelungenes Buch.