Unter dem Sturm – zu langatmig

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gelinde Avatar

Von

Unter dem Sturm, von Christoffer Carlsson

Cover:
Irgendwie düster, und so kann man sich den Handlungsort auch vorstellen.

Inhalt:
In einer kalten Herbstnacht wird nach einem Brand eine junge Frau tot aufgefunden. Sie wurde ermordet.
Der Junge Polizist Vidar wohnt im selben Dorf und ist auch sofort zur Stelle.
Er findet auch den tatverdächtigen Edvard im Wald.
Er war mit der ermordeten Frau zusammen aber sein berüchtigter und aufbrausender Charakter (und seine Familiengeschichte) lassen ihn für alle bald zum Täter werden, auch wenn er immer seine Unschuld beteuert.
Für Edvard Neffe Isak bricht eine Welt zusammen, war doch Edvard für ihn sein Held.

Viele Jahre später kommen Vidar Zweifel an den Ermittlungen von damals und auch Isak ist immer noch traumatisiert.

Meine Meinung:
Eine interessante und tolle Geschichte – ABER – viel zu aufwendig und mit zu viel „drum herum“ ausgefüllt und in die Länge gezogen.
Es ist eigentlich von Anfang an klar, dass es sich die Polizei da zu einfach macht und den falschen Täter hat.
Und niemand glaubt Vidar, als er Bedenken bekommt und den Fall neu ermitteln will.
Und es reiht sich sozusagen eine Panne an die andere.
Ok, ich habe zu Ende gelesen weil ich wissen wollte ob der wahre Täter noch gefunden wird und was wirklich passiert ist.
Aber ich könnte nicht sagen, dass es super spannend war.

Der Schreibstil hat echt seine Eigenheiten. Immer wieder nimmt der Autor „Abstand“ vom Geschehen und beschreibt das Ganze wie ein neutraler Beobachter von außen. Dadurch fehlt mir persönlich, zu oft die Nähe und ich fühle mich absichtlich auf Distanz gehalten.
Außerdem finde ich es recht langatmig, alles ist sehr ausschweifend beschrieben. Und es geht auch oft von den Zeiten her, drunter und drüber (auch in Gedanken).
Weiterhin bräuchte ich die ganzen Sexszenen nicht (für den Krimi weder wichtig noch aufschlussreich).


Autor:
Christoffer Carlsson, geboren 1986, wuchs außerhalb von Marbäck an der Westküste Schwedens auf. Er promovierte in Kriminologie an der Universität Stockholm

Mein Fazit:
Nach den ganzen Lobeshymnen die ich über den Autor und das Buch gelesen habe, bin ich enttäuscht worden.
Von mir 3 Stern.