Vorurteile als Familienfluch

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chhotabhaaloo Avatar

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Als Isak 8 Jahre alt ist passiert in dem kleinen Ort Marbäck, in dem er Wohnt ein Mord. Sein Onkel Edvard ist darin verwickelt und da sowohl sein Onkel als auch sein Großvater eine aggressive Seite haben, ist für den gesamten Ort sofort klar, wer den Mord begangen haben muss. Und da Isak mit dem angeblichen Mörder verwandt ist, kennt der ganze Ort auch sofort Isaks Zukunft. Wer ein Enkel von einem gewalttätigen Großvater und ein Neffe eines Mörders ist, wird selber auf die schiefe Bahn geraten.

Allerdings bleiben trotz der Verurteilung Edvards Zweifel. Zum Einen bei Isak, der sich sein ganzes Leben lang die Frage stellt, ob die Männer in seiner Familie alle gewalttätig werden und zum Anderen bei dem Polizisten Vidar, der den Gedanken an die vielen kleinen Ungereimtheiten im Prozess über Jahre nicht ablegen kann. War Edvard damals wirklich der Mörder? Oder gibt es doch andere Erklärungen für die vielen, angeblich eindeutigen, Situationen? Wird Isak auch einmal so enden wie sein Onkel?

Der angenehme Schreibstil, genau wie das schöne Cover und die packende Story machen sehr neugierig darauf, wie sich diese Geschichte weiterentwickeln wird. Eigentlich ist das gesamte Buch angenehm und spannend zu lesen, aber leider gab es zwischenrein einige Stellen, an denen mir persönlich etwas zu weit von der eigentlichen Geschichte abgewichen wurde und das Buch dadurch eher künstlich in die Länge gezogen wurde. Auch die Möglichkeit, selber aktiv mitzurätseln ist trozt der spannend erzählten Geschichte nicht gegeben.

Trotzdem war das Buch schön und spannend zu lesen, vor Allem, weil die eigentliche Auflösung aller Fragen erst ganz kurz vor dem Schluss kam und somit die Spannung und die Neugierde darauf, wie sich alles lösen wird über (fast) das ganze Buch hochgehalten wurde.