Wer hat Lovisa ermordet?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
ger6892daerger Avatar

Von

Der Roman hat auf der vorderen Klappenseite viele begeisterte Leserstimmen. Hat er sie verdient? Ich bin da ja eher skeptisch und bilde mir lieber meine eigene Meinung.
Das Cover ist nicht sehr spektakulär. Es zeigt nur eine dunkle Waldszene unter einem grauen Himmel.
Die Handlung selbst erstreckt sich über drei Zeitebenen: 1994, 2004 und 2017. Sie spielt in Marbäck, Halland und beginnt damit, dass Markströms Haus abbrennt. In der Ruine wird die Leiche von Lovisa gefunden, die aber offensichtlich schon vorher tot war. Schnell ist ein möglicher Mörder gefunden: Edvard Christenssen, der Freund der Toten. Verschiedene Indizien verweisen auf ihn, sodass er für schuldig befunden und verurteilt wird. Der 7jährige Isak Nyqvist versteht die Welt nicht mehr. Er liebt seinen Onkel sehr und kann sich nicht vorstellen, dass er ein Mörder ist. Er vermisst ihn sehr, aber gleichzeitig hat er Anst davor, dass vielleicht die mörderischen oder gewalttätigen Gene auch in seinem Blut sind.
Als Isak 18 Jahre alt ist, hat er selber eine leicht kriminelle Karriere eingeschlagen. Bei einem Diebstahl wird er von Vidal Jörgensson verhaftet, der schon zehn Jahre vorher Lovisas Fall untersucht hat. Er ist sich unsicher, ob die Polizei damals wirklich alles unternommen hat, um den Fall zu klären. Edvard erklärt Isak, dass er unschuldig ist.
Es entwickelt sich eine Geschichte, die über Jahrzehnte hinweg geht. Vidar kann nie richtig abschließen und auch Isak findet keine Ruhe. Hat er doch die blutigen Gene von seinem Onkel geerbt? Kann er überhaupt dagegen ankämpfen?
Der Roman wird psychologisch sehr feinfühlig erzählt, beide Charaktere, Isak und Vidal und ihr Leben werden genauestens untersucht und sehr nachvollziehbar dargestellt. Trotz der Länge und trotzdem nicht viel Dramatisches mehr passiert, wird der Leser gefesselt bis zur letzten Seite und der Aufklärung des Falles nach so langer Zeit.
Die psychologische Studie dieser zweier Lebensläufe ist für mich sehr beeindruckend und ich denke, alle positiven Kommentare sind berechtigt!