Mutige Frauen

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vielleserin1957 Avatar

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Berlin, 1907: Die junge Wissenschaftlerin Lise kommt nach ihrer Promotion an die Friedrich-Wilhelms-Universität Unter den Linden, um bei Max Planck zu forschen. Dass Frauen in Preußen offiziell noch nicht an Universitäten zugelassen sind, kann sie nicht aufhalten. Schon bald arbeitet sie neben Otto Hahn. Das Schicksal führt sie mit zwei Frauen zusammen: Hedwig musste die Unterschrift ihres Mannes fälschen, um die Uni besuchen zu können – denn ohne die Zustimmung des Ehemannes geht nichts. Anni arbeitet als Dienstmädchen beim berühmten Friedrich Althoff und liest sich heimlich durch dessen Bücherregal. Die drei unterschiedlichen Frauen werden zu engen Verbündeten, die gemeinsam um ihr Glück, die Liebe und das Recht auf Wissen und Bildung kämpfen. Denn die Widerstände in der männlichen dominierten Universitätswelt sind hoch.
Die Figur Lise erinnert an Lise Meitner (1878–1968), eine der bekanntesten Physikerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie war die erste deutsche Physik-Professorin und entdeckte die Kernspaltung.
"Ob Frauen studieren dürfen? Ob Frauen studieren können? Ob Frauen studieren sollen? Mir persönlich erscheinen diese Untersuchungen ebenso müßig, als wollte jemand fragen: Darf der Mensch seine Kräfte entwickeln? Soll er seine Beine zum Gehen gebrauchen?" (Klappentext)
In diesem Buch geht es um die Frauenbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts in Berlin. Das Buch hat mich von den ersten Seiten an gefesselt und in den Bann gezogen. Es ist spannend und vor allem auch lehrreich geschrieben. Der Leser erfährt einiges über die mutigen und tapferen jungen Frauen, die es damals gewagt haben in die Männerdomäne „Studium“ einzubrechen. Der Schreibstil ist gut verständlich, leicht zu lesen und die Charaktere sind entsprechend gut ausgearbeitet und beschrieben. Vor allem sie entwickeln sich authentisch und glaubhaft weiter. Ein lesenswertes Buch