Und früher gabs noch einen Kaiser...

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Drei Frauen im beginnenden 20. Jahrundert, eine davon aus heutiger Sicht weltberühmt: Lise Meitner. Ich habe bereits viel über Lise Meitner gelesen, aber diese persönliche fiktive Lise Meitner hat mir besonders gut gefallen. Sie hatte ein großes Können und Talent. Auch die damalige Männerwelt konnte sich dem nicht entziehen. Und dennoch wurde ihr das Leben durch die bestehenden Normen und Gesetzte schwer gemacht. Die anderen beiden Faruen beleben die Geschichte sehr und machen aus einer Biographie einen spannenden Roman. Das Diemstmädchen Anni aus sehr einfachen Verhältnissen ist ungalublich wissbegierig und lebenshungrig. Trotz widriger Umstände und durch die Freundschaft zu den anderen beiden Frauen geht sie ihren Weg. Sie verdeutlicht dem Leser die starke Unterdrückung der Unterschicht und besonders der Frauen dieser Schicht. Gewalt und Demütigung gehörten für Dienstmädchen zum Alltag. Anni war mir von den Dreien fast die Liebste. Durch ihre niedliche Naivität aber auch den Drang nach einem besseren Leben war sie mit unglaublich sympatisch. Hedwig ist die Revolutionärin. Sie steht für den Kampf der Frauen nach Gleichberechtgug. Diese Geschichte hat mich auch sehr fasziniert. Oft ist uns gar nicht bewußt wie sehr Generationen vor uns gekämpft haben, und das für Dinge die für uns selbstverständlich sind. Besonders aufregend finde ich, die Beschreibungen vom alten Berlin. Da ich diese Orte selber gut kenne, ist es kaum vorstellbar, dass vor ca 100 Jahren Frauen durch die selben Hallen und Gänge und durch die selben Straßen gegangen sind wie ich heute und diese Welt doch so völlig anders war.