"Unter Grund" - ein Erklärungsversuch?

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frischelandluft Avatar

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Ein toller Anfang, der einen sofort in die Geschichte zieht. So viele Stränge beginnen gleich von Anfang an, machen neugierig, wie sie zusammenhängen, wie der Verlauf ist: die Geschichte von Franka und Hanna; die Aktualität des NSU Prozesses um Zschäpe; von Franka zuhause, warum sie wegziehen musste; die Geschichte ihrer Großmutter, der Fuchsin. Mir gefällt die ruhige Erzählweise, die gut zum Inhalt passt, zum (Ver)Schweigen, das bereits thematisiert wird, von Franka und von ihrer Großmutter. Stil, Thema und besonders der Titel „Unter Grund“ erinnern mich an Juli Zehs „Über Menschen“. Ich erwarte von dem Buch den Bezug zur rechtsradikalen Szene, vielleicht wie Franka Teil davon wurde, wie sie wieder herauskam. „Unter Grund“ klingt natürlich wie Untergrund, war sie rechtsradikal im Untergrund oder musste sie untertauchen, als sie die Szene verlassen hat oder „unter Grund“ im Sinne von „ohne Grund“? Ich würde den Roman sehr gerne weiterlesen, erhoffe mir ein Buch, das gerade im Moment sehr wichtig wäre, ein Buch, das erklärt, wie jemand sich im Rechtsradikalismus verlieren kann, wie so jemand tickt; mit einem Rest Hoffnung, dass man durch Verstehen vielleicht doch noch vom Besseren überzeugen kann.