Realistische Erzählung über den Ein- und Ausstieg aus der Szene
In »UNTER GRUND« 🦊 erzählt die Autorin Annegret Liepold sehr authentisch und realistisch, wie ein junges Mädchen - Franka - aufgrund von verschiedenen Entscheidungen, Fügungen und auch Zufällen, immer stärker in die rechte Szene einsteigt. Persönliche Verluste, Einsamkeit im Dorfleben und ein sich-abgehängt-Fühlen spielen hier genauso eine Rolle, wie fehlende Aufarbeitung und Schweigen in der Familie & Gesellschaft. Schlussendlich muss Franka ihre Entscheidungen vor Gericht verantworten und wie das ausgeht, lest Ihr am besten selbst.
»Das Schlimme an der Scham war, dass man sie aushalten musste. Franka hatte sich noch nie so sehr wie in diesem Moment gewünscht, jemand zu sein, der sich nicht vor dem Alleinsein fürchtete. Dass sie einfach aufstehen und gehen würde.« (S. 172)
»UNTER GRUND« 🦊 ist Debütroman, der einen anders trifft. Beim Lesen habe ich die ganze Zeit gehofft, dass Franka sich lossagt von diesen gefährlichen Bekanntschaften und zurück zu ihrer coolen Tante June findet, zurück zu Freund*innen, wie Leon, die es gut mit Ihr meinen. Doch stattdessen bringt sie immer wieder die nächste kleine Entscheidung näher in die rechte Szene, aus der sie sich auch dann nicht aktiv lossagen kann, als wirklich schlimme Dinge passieren. Ein Roman, der der Gesellschaft schmerzlich realistisch den Spiegel vorhält und aufzeigt, dass wir es uns oft viel mit unseren Darstellungen zu einfach machen. Ein Roman, der aber auch Hoffnung gibt: Weil es ist nie zu spät, für die richtigen Werte einzustehen. 💚
Mein Kritikpunkt: Die Reproduktion von faschisten Aussagen und Symbolen hätte es meiner Meinung nach nicht bedarft, auch wenn diese (aber auch das leider nur teilweise !) im angefügten Glossar / Verweise eingeordnet werden.
»Das Schlimme an der Scham war, dass man sie aushalten musste. Franka hatte sich noch nie so sehr wie in diesem Moment gewünscht, jemand zu sein, der sich nicht vor dem Alleinsein fürchtete. Dass sie einfach aufstehen und gehen würde.« (S. 172)
»UNTER GRUND« 🦊 ist Debütroman, der einen anders trifft. Beim Lesen habe ich die ganze Zeit gehofft, dass Franka sich lossagt von diesen gefährlichen Bekanntschaften und zurück zu ihrer coolen Tante June findet, zurück zu Freund*innen, wie Leon, die es gut mit Ihr meinen. Doch stattdessen bringt sie immer wieder die nächste kleine Entscheidung näher in die rechte Szene, aus der sie sich auch dann nicht aktiv lossagen kann, als wirklich schlimme Dinge passieren. Ein Roman, der der Gesellschaft schmerzlich realistisch den Spiegel vorhält und aufzeigt, dass wir es uns oft viel mit unseren Darstellungen zu einfach machen. Ein Roman, der aber auch Hoffnung gibt: Weil es ist nie zu spät, für die richtigen Werte einzustehen. 💚
Mein Kritikpunkt: Die Reproduktion von faschisten Aussagen und Symbolen hätte es meiner Meinung nach nicht bedarft, auch wenn diese (aber auch das leider nur teilweise !) im angefügten Glossar / Verweise eingeordnet werden.