Unkraut zwischen den Gräbern
Im Mittelpunkt steht Franka, eine hochgradig verwirrte junge Frau, an deren Kernproblem sich die Autorin Annegret Liepold langsam herantastet. Es manifestiert sich in der Anfangsszene in der Auseinandersetzung mit dem NSU-Prozess in München und bewegt sie zu einer Flucht in ihre Heimatgemeinde, wo alles begann. In Rückblenden fügt sie Szenen ein aus Frankas dörflicher Kindheit und lässt ihre engsten Verwandten und Freunde Revue passieren. Nach dem frühen Tod ihres Vaters wächst sie bei der esoterisch angehauchten Mutter, ihrer Großmutter und deren Schwester auf. Einen Kontrast dazu bildet die unkonventionelle Tante June. In ihrer jugendlichen Orientierungs- und Haltlosigkeit stolpert die eigentlich Unideologische in die rechte Szene hinein, mehr durch allgemeine Umstände und zwischenmenschliche Angelegenheiten angetrieben. Das entsprechende Gedankengut breitet sich unauffällig im Alltag aus und nimmt eine Eigendynamik an, begünstigt durch den Verfall ländlicher Strukturen.
Nach einer üblen Eskalation gelingt Franka der Schnitt und der Start in ein neues Leben, was aber nicht ohne einen schmerzhaften Lernprozess abgeht, in dem klar wird, wie schnell junge Leute in einen solchen Sog geraten. Für die meisten scheint sowieso das Gedankengut weniger wichtig zu sein als die Provokation an sich und die Subkultur, in der Musik, Geselligkeit und vor allem Alkohol eine herausragende Rolle spielen, bis die realen Konsequenzen nicht mehr zu bewältigen sind. Bemerkenswert ist dabei das Verhalten des Umfelds, das sich mit Schweigen und Aussitzen begnügt.
Es ist ein sehr nachdenkliches Buch, das anfangs vieles im Vagen lässt und bei dem am Ende noch Spannung aufkommt durch die aufgeklärten Verwicklungen.
Nach einer üblen Eskalation gelingt Franka der Schnitt und der Start in ein neues Leben, was aber nicht ohne einen schmerzhaften Lernprozess abgeht, in dem klar wird, wie schnell junge Leute in einen solchen Sog geraten. Für die meisten scheint sowieso das Gedankengut weniger wichtig zu sein als die Provokation an sich und die Subkultur, in der Musik, Geselligkeit und vor allem Alkohol eine herausragende Rolle spielen, bis die realen Konsequenzen nicht mehr zu bewältigen sind. Bemerkenswert ist dabei das Verhalten des Umfelds, das sich mit Schweigen und Aussitzen begnügt.
Es ist ein sehr nachdenkliches Buch, das anfangs vieles im Vagen lässt und bei dem am Ende noch Spannung aufkommt durch die aufgeklärten Verwicklungen.