Vom Wunsch nach Zugehörigkeit und Freundschaft

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nisipisi Avatar

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Was für ein hochaktueller Roman, der zum Nachdenken anregt! Das, was ich mir vom Buch erhofft hatte, habe ich auch tatsächlich lesen können.

Wir begleiten Franka in zwei Zeitebenen auf ihrem Weg und erfahren, wie schnell es gehen kann, dass sich bereits ein junger Mensch rechtsradikalem Gedankengut zuwendet. Dabei geht es in diesem Fall auch gar nicht unbedingt primär um den Hass auf "Fremde" oder deren Kulturgut sondern vielmehr um den Wunsch nach Zugehörigkeit, Freundschaft, nach Akzeptanz. Und genau dieses Bild war von der Autorin - wie ich finde - clever vermittelt. Dabei kann sich der Leser an die eigene Nase fassen und hinterfragen, ob und wie es sein kann, dass sich schon ein junger Mensch lieber Rechtsradikalen anschließt als Teil der Gesellschaft sein zu können.

Ich mochte den Schreibstil der Autorin, empfand die Zeitsprünge teilweise aber als etwas mühsam. Manchmal hatte ich Schwierigkeiten zu erkennen, wo in der Geschichte wir uns gerade befinden. Aber alles in allem habe ich das Buch sehr gerne gelesen und kann es auch nur weiterempfehlen!