Drama auf hoher See

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
petral. Avatar

Von

Michael und Juliet führen zusammen mit ihren gemeinsamen Kindern , der 7-jährigen Sybil und dem fast 3- jährigen George ein ganz normales Vorstadtleben. Die Ehe kriselt, Juliet leidet seit der Geburt der Kinder unter Depressionen, Michael fühlt sich durch Job und Familienleben eingeengt. Dann setzt er sich in den Kopf, eine Segelyacht zu kaufen und mit Frau und Kindern ein Jahr lang durch die Karibik zu segeln. Juliet ist zuerst entsetzt von dieser Idee, denn sie selbst hat gar keine Ahnung vom Segeln und ihr Mann nicht viel mehr als sie. Nachdem Michael ihre Weigerung nicht akzeptieren will und nicht nachgibt, lässt sie sich schließlich doch noch auf dieses verrückte Vorhaben ein und so beginnt das Abenteuer, das das Leben der ganzen Familie für immer dramatisch verändern wird.

Diese Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt. Zum einen durch Juliets Erinnerungen, die ihre Kindheit, ihr Verhältnis zur Mutter, ihre Ehe mit Michael, die Geburt ihrer Kinder und den schicksalshaften Segeltörn umfasst. Und zum anderen durch eine Art Tagebuch Michaels, das er in Form eines Logbuchs auf ihrer Reise geschrieben hat und das Juliet nach der Rückkehr nun liest.
Mir hat diese Erzählweise sehr gut gefallen und ich fand gerade die Logbucheinträge besonders interessant. Schon ganz am Anfang wird deutlich, dass während dieser Segeltour etwas Dramatisches passiert sein muss. Da immer nur Andeutungen gemacht werden, kann man nur spekulieren, was denn eigentlich Schlimmes passiert ist. Das fand ich wirklich spannend und konnte kaum aufhören zu Lesen, bis ich dann irgendwann erfuhr, dass ich mit meiner Befürchtung doch richtig lag.
Zwischendurch gab es allerdings auch immer wieder Passagen, die sich ziemlich zogen, die vielen technischen Details übers Segeln waren für mich eher uninteressant .
Außerdem muss ich leider zugeben, dass es mir sehr schwer fiel, mich in die beiden Hauptprotagonisten einzufühlen. Besonders Michael wirkte auf mich richtig egoistisch und rücksichtslos .Juliet dagegen war mir oft zu duldsam und nachgiebig, andererseits in manchen Situationen dann wieder so kalt , wie zum Beispiel im Umgang mit ihren Kindern.
Mir blieben die beiden Personen einfach bis zum Schluss eher fremd , deshalb konnte ich da nicht so mitfühlen, wie ich das normalerweise bei solchen tragischen Geschichten tun würde .

Trotzdem war das ein Buch, das mir sicher noch eine Weile im Gedächtnis bleiben wird und das ich auf jeden Fall empfehlen würde.