Durchwachsenes Leseerlebnis

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meerbuecher Avatar

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Wir begleiten die Familie Partlow auf ihrem Segeltörn durch die Karibik. Im Zentrum berichten retrospektiv Juliet, die dem Leben auf einer Segelyacht eher widerwillig zugestimmt hat, und durch seine Logbuchbeiträge auch ihr Ehemann Michael von ihren Erlebnissen auf der nach Juliet benannten Yacht. Zwischen den beiden besteht merklich Spannung, sie haben sich als Ehepaar scheinbar völlig aus den Augen verloren. Noch dazu hat Juliet mit Depressionen zu kämpfen, ihre Vergangenheit scheint sie immer wieder einzuholen [TW! Sexueller Missbrauch]. Das beengte Leben an Bord der Yacht und die vermeintlichen Verstrickungen ihres Ehemanns machen es ihr trotz traumhafter Kulisse nicht gerade einfach.

Das war mal eine wirklich durchwachsene Lektüre. Ewige Seiten lang hatte ich keinen blassen Schimmer, was überhaupt abgeht. Dass es keinerlei wörtliche Rede gibt, hat es mir mal wieder nicht so leicht gemacht. Dadurch fällt es mir immer sehr schwer, in eine Geschichte zu finden. Erst ab etwa Seite 200 wurde mein Interesse wirklich geweckt und ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht, da es ab da fast ein bisschen thrillerhaft zuging und wirklich unbequem wurde. Bei diesem Buch gilt es also, Geduld zu haben, dran zu bleiben und sich nicht von der stellenweise total unangenehmen Atmosphäre abschrecken zu lassen.

„Dem Meer ist es egal, wer du bist.“ S. 41