Ein ungewöhnlicher Roman!

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sk123 Avatar

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Klappentext:

Die Havarie einer Ehe, ein Segeltörn in der Karibik. Mit großem erzählerischem Geschick entfaltet Amity Gaige ein nautisches und menschliches Drama.

Juliet arbeitet an ihrer Dissertation und lebt mit den beiden Kindern und ihrem Mann Michael ein Vorstadtleben. Michael gelingt es, sie für seinen großen Traum zu begeistern: ein Jahr auf hoher See auf einer Segelyacht zu verbringen. Atemlos steuern wir mit der vierköpfigen Familie in der Karibik dem dramatischen Finale entgegen.



Meine Bewertung:

Zum Cover: Das Cover ist wirklich wunderschön und macht Lust auf Meer und mehr!

Zum Inhalt: Die Familie Partlow führt ein relativ normales Leben bis Michael seinen Traum verwirklichen möchte und sie zu einem Segeltörn in der Karibik aufbrechen. Ein Jahr möchte er mit seinen beiden Kindern und seiner Frau Juliet auf einer Segelyacht durch die Karibik fahren. Juliet, die nicht nur mit ihrer Dissertation sondern auch mit Depressionen und ihrem vermeintlichen Versagen als zweifache Mutter zu kämpfen hat, ist nicht leicht zu überzeugen. Als Michael seine Ehefrau dann schließlich doch noch überreden kann, begibt sich Familie Partlow auf das größte Abenteuer ihres Lebens, was jedoch nicht für jeden glücklich ausgehen mag. Inhaltich geht um die Ehe, die Familie, Mutterschaft und damit verbundene Schwierigkeiten, aber auch um traumatische Erlebnisse und psychische Krankheiten. Der Roman liefert Denkimpulse und regt dazu an, über das Gelesene nachzudenken.

Zum Schreibstil: Die Autorin Amity Gaige hat einen chaotischen, aber tollen und spannenden Schreibstil. Tatsächlich war und bin ich mir immer noch unsicher, was ich von diesem Roman halten soll. Auf den ersten Blick wirkt alles ein wenig chaotisch und willkürlich zu Papier gebracht. Es werden erst mit der Zeiten verschiedene Zeitebenen und Erzählstrukturen deutlich, weshalb man sich wirklich seitenlang konzentrieren muss, um der Handlung überhaupt noch folgen zu können, die sich jedoch auch nicht direkt klar entfaltet. Positiv ist insbesondere, dass auch die etwas anstrengenden Passagen ziemlich spannend sind. Über der Geschichte liegt die ganze Zeit eine ziemlich bedrohliche Atmosphäre, was wirklich gut erarbeitet wurde. Als Leser und Leserin muss man wirklich mitfühlen! Die Handlung wird generell von Juliet erzählt, die ihre aktuelle Situation anhand vieler Rückblenden und Logbucheinträgen von ihrem Ehemann beschreibt. Kurze Abschnitte sind außerdem aus der Sicht von Sybil, Juliet's Tochter, geschrieben. Die Erzählweise macht dieses Buch spannend und man ahnt schnell worauf es hinausführt. Die beiden Protagonisten, Juliet und Michael, erscheinen zunächst etwas unnahbar, aber auch interessant. Sie sind sehr gegensätzlich angelegt. Ihre Gedanken und Gefühle lassen sich gut nachvollziehen, obwohl zu Beginn der Geschichte noch viele Zusammenhänge und Bezüge unklar sind. Ein guter Leseverlauf wurde durch eine lebhafte Erzählweise und vor allem durch einen flüssigen und leichten Schreibstil, kurzen Sätzen, Absätzen sowie Dialogen ermöglicht. Insgesamt ist der Roman in zehn Kapitel unterteilt.



Mein Fazit:

„Unter uns das Meer“ von Amity Gaige ist ein ungewöhnlicher Roman, der sich nicht leicht in ein Genre pressen lässt und beim Lesen Aufmerksamkeit verlangt. Gerade deswegen ist dieser Roman empfehlenswert!

Dementsprechend gebe ich diesem Roman fünf von fünf Sterne und spreche eine Leseempfehlung aus!



Danke an vorablesen.de und dem Eichborn - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!