Segelnd unterwegs

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route66 Avatar

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Eine Familie unterwegs auf dem Meer: die Partlows auf großer Überfahrt. Der BWLer, die Lyrikerin, die beiden kleinen Kinder. Die Ehe der Partlows ist nicht harmonisch, es wird oft gestritten, man ist sich oft uneins über den weiteren Kurs, sowohl an Bord der Yacht, als auch im gemeinsamen Leben.
Der Roman ist zusammengesetzt aus seinen Tagebuchaufzeichnungen, ihren Gedanken und (in geringerem Maße) den Gebeten der Tochter. Die Komposition, diese beiden Gedankenwelten miteinander zu verbinden, und gegenüber zu stellen, ist sehr gelungen und erlaubt es, ein vielschichtiges Bild der Reise der Yacht „Juliet“ zu bekommen. Die Charakterentwicklung, der Verlauf der Handlung und das Ende des Buches waren sehr stimmig, aber nicht vorhersehbar. Sprachlich weckt die Erzählung direkt Bilder von der See; sehr plastisch, sehr wortgewandt, lyrisch, aber nie übertrieben, sodass es störend wirkt.
Die Karten, welche die Reise des Boots nachzeichnen, ergänzen den Roman sehr schön. Mir gefiel auch besonders gut der „Anhang“, in dem noch einmal ganz verschiedene Textarten aufeinander treffen und die Handlung fortführen oder untermalen.
Fazit: Ein wunderbarer Roman, welcher die Sehnsucht nach Freiheit, nach dem Meer und dem Segeln auf ganz fantastische Weise einfängt. Eines der besten Bücher, welches ich in diesem Jahr gelesen habe.