Tief vergraben

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meldsebjon Avatar

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Durch ein ungewöhnliches Buch erfährt der Leser von einer ungewöhnlichen Reise. Eine Familie, bestehend aus Vater, Mutter, einer 7jährigen Tochter und einem 2jährigen Sohn will ein Jahr lang auf einer Segeljacht das Meer bereisen. Die Idee geht aus von Michael, dem Vater. Vielleicht aus dem Wunsch heraus, der kriselnden Ehe noch eine Chance zu geben, stimmt Juliet, die Mutter zu. Die Kinder müssen nicht gefragt werden, sie sind begeistert. Einmal von dem Abenteuer, aber auch davon, dass beide Eltern viel Zeit mit ihnen verbringen werden.
Ungewöhnlich und ein bisschen gewöhnungsbedürftig sind die vielen verschiedenen Ebenen, auf denen die Geschichte erzählt wird und zwischen denen ständig hin- und hergesprungen wird. Einmal ist da das Logbuch, das Michael führt. Dann äußert sich Juliet vor der Reise, und berichtet auch nach der Reise und dann berichtet auch noch Sybil, die Tochter, nach der Reise. Nach und nach wird einiges vorweggenommen, wenn Juliet nach der Reise die Erlebnisse verarbeiten muss, von denen man aus dem Logbuch noch gar nichts erfahren hat.
Die Reise selbst ist natürlich eine Herausforderung. Wenn man so lange auf engem Raum zusammenlebt und auch aufeinander angewiesen ist, kommen Gefühle und Erinnerungen hoch, die man so lange ganz tief in sich vergraben hatte.
Ein ganz tolles Buch, das zwar etwas ungewohnt zu lesen ist, es dem Leser aber trotzdem leicht macht, mit den Protagonisten zu fühlen.